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Junge Talente von WBZ-Musikschule in Ingelheim Laura Schlenger und Paul Schwarzmaier glänzen im Bundeswettbewerb

Laura Schlenger und Paul Schwarzmaier. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

INGELHEIM – Laura Schlenger ist 14 und spielt bravourös Violine, Paul Schwarzmaier 13 und beherrscht das Piano wie nicht viele in seinem Alter. Beide nehmen an der Musikschule des Weiterbildungszentrums in Ingelheim Unterricht. Vor kurzem sorgten sie dort für zufriedene, um nicht zu sagen, stolze Gesichter. Paul und Laura haben gemeinsam einen zweiten Preis im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ erspielt. Paul hat zudem im Mendelssohn-Wettbewerb in der Kategorie „Klavier Solo“ einen ersten Preis errungen. Dass sich bei Laura ein Erfolg ankündigt, hat Journal LOKAL nach der Qualifikation fürs Finale in Lübeck in Interviews mit ihr und anderen Teilnehmern hier berichtet. Doch, wer hätte sowas gedacht?

Seit der Rückkehr aus der Stadt der Buddenbrooks sind einige Wochen vergangen und die Jugendlichen reflektieren über das Erreichte. All das sei für ihn immer noch „überwältigend und beeindruckend“.  Nicht nur der eigene Vortrag, „sondern im Besonderen auch die Atmosphäre in Lübeck während des gesamten Wettbewerbs“ werde ihm im Gedächtnis bleiben“, sagt Schwarzmaier. Er erinnere sich lebhaft an den Moment, als ihre Namen für den zweiten Preis genannt wurden – eine Überraschung und Freude zugleich. Auch Laura schildert rückblickend ähnliche Gefühle. Interessanterweise empfand sie die Zeit bis zur Verkündung ihres Namens als endlos lang.

Die Freude über die Auszeichnung sei danach umso größer gewesen. Doch die verspürte sie schon vorher: „Als wir in den Bundeswettbewerb gekommen sind, dann wussten wir, dass wir auf jeden Fall schon mal was geschafft haben.“ Dass sie stolz auf ihre Schüler sind, versuchen Musikpädagoginnen Kristina Stelter (Klavier) und Johanna Detzel (Geige) gar nicht zu verbergen. Zugleich werten sie das Erreichte als einen Erfolg, der mit dem Konzept der Musikschule zusammenhängt.

Bei allen Wettbewerb-Abschnitten hätten ihre Schüler ihre beste Leistung gezeigt, was nicht selbstverständlich sei. Von der Teilnahmeentscheidung bis zum Finale dauert es ein knappes Jahr. Es brauche einen langen Atem und Teamarbeit. „Wie bei einem Tisch, der vier Beine hat, musste bei uns vier alles stimmen: die Jugendlichen mussten mitziehen, und auch wir mussten wissen, was wir unterrichten“, erläutert Stelter. „Wir gingen Schritt für Schritt.“ Das Lob kehrt zurück: Laura lobt zum Beispiel die effektiven Lehrmethoden von Detzel, von der sie seit Jahren betreut wird.

Was entdeckt aber eine junge Seele in der Klassik und warum wirkt die ernste Musik auf Gleichaltrige oft wie ein „Buch mit sieben Siegeln“? Detzel beschreibt, dass es Schüler gibt, die eine große Begeisterung und Motivation für die Musik mitbringen und dies als Teil ihrer Freizeit sehen. Andere verfolgen beispielsweise Sport als Hobby. Heutzutage sei es schwierig, unterschiedlichen Passionen gleich nachzugehen.

Die Musik hat Lauras und Pauls bisheriges Dasein klar geprägt. Sie habe oft ihrem Vater beim Spielen zugehört, erinnert sich die Jugendliche. Als Einzige in der Familie wählte sie dann ein Saiten-, statt Blasinstrument. Sie schätzt die klassische Musik, auch wenn sie für viele als komplex und chaotisch erscheint. Paul hebt die Vielfältigkeit und die verschiedenartigen musikalischen Ansprüche hervor. „Jede Musikrichtung hat verschiedene Schwerpunkte, sei es Musikalität und Technik in der Klassik oder Improvisation im Jazz.“

Was ist der eigentliche Zauber der Musik, der sie beflügelt hat? Bei den Unmengen an profanen Übungsstunden, die sie investiert haben, könnte er darin liegen, was Paul sich zum Auftritt im Finale vornahm: Vor die Jury treten und „einfach Musik machen. Einfach irgendwas Schönes abliefern“.