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Kaffeetrinken im Kirchenschiff In Drais geht die Gemeinde Maria Magdalena mit Pfarrer Kiworr neue Wege

Jermaine Giesel, Vikarin Carolin Sonntag, Kerstin Pensel, Stephan Kurz-Gieseler und Pfarrer Christoph Kiworr freuen sich auf die „Cafédrale C41“. Foto: kga

DRAIS – „Mit Gott kann man es bequem haben“, man müsse dafür nur die Räume öffnen. Pfarrer Christoph Kiworr von der Evangelischen Maria-Magdalena-Gemeinde Drais-Lerchenberg geht gerne neue Wege, um Menschen die Möglichkeit zum Austausch zu bieten. Und wieso sollte das nicht in der Kirche passieren? Mit der „Cafédrale C41“ mit wunderschönem Blick nach draußen in die Obstplantagen soll in Drais jetzt nicht nur ein Angebot für die Gemeinde geschaffen werden. Die Bürger wünschen sich Lokale oder Cafés, in denen sie sich treffen und bei einem Getränk oder einem Stück Kuchen unterhalten und austauschen können, erklärt Kiworr die Idee, die evangelische Kirche in Drais allen Menschen nun auch als Café zu öffnen. Gemeindemitarbeiterin Kerstin Pensel nickt: „Hier gehen wir schon länger andere Wege. Etwa mit unseren Sofa-Gottesdiensten.“

Sie und Kiworr zeigen im Kircheninneren auf Sofas und Sessel entlang der Wand. Die Cafédrale C41, nach der Hausnummer in der Marc-Chagall-Straße benannt, soll einer Lounch ähneln, aber auch Tische und Stühle werden mittig stehen, die leicht für den Gottesdienst umgestellt werden können. Himmel und Erde begegnen sich, das zeigen auch die Farben Blau und Rot des Inventars. Die Kirche sei ein Ort der Begegnung, aber auch des Alltags. Dort wo Liebe sei, sei auch Gott, so Kiworr.  Das Café schaffe neue Ansätze, ist aber eben nicht rein auf das Thema Gott begrenzt. Alle sollen kommen und sich willkommen fühlen. Und wenn es gut läuft, dann seien auch weitere Nutzungen des Kirchenraums denkbar. Etwa für Konzerte oder andere Lesungen: Kirche als Kulturraum.

Noch wird gehämmert und gesägt, die Theke wird gebaut, Tische zusammengeschraubt, Geschirr einsortiert. Als Pop-up ist das C41 zunächst vom 26. bis zum 30. Juni jeweils zwischen 14 und 18 Uhr geöffnet.  „Wir wollen sehen, was dann noch fehlt oder wo wir etwas noch besser machen können. Außerdem müssen wir wissen, wie viele ehrenamtliche Mitarbeiter täglich vor Ort sein müssen“, erklärt Kiworr. Nach den Sommerferien will die Gemeinde mit der C41 dann richtig durchstarten. Für den Anfang habe man eigene Gelder nutzen müssen. „Wir wollen sehen, wie es sich rechnet“, so der Pfarrer. Feste Preise soll es erst mal nicht geben, die Gäste sollen selbst entscheiden, wie viel sie für Kuchen und Getränk zahlen wollen. Geplant sei die Gründung einer Genossenschaft, Gewinne sollen nicht erzielt werden. Es werde auf fair gehandelte Produkte von regionalen Anbietern geachtet. Die Kuchen werden von den Mitarbeitern gebacken, alle haben eine Hygieneschulung mitgemacht.  Kiworr ist zuversichtlich, auch das Coffee-Bike der Gemeinde fahre seit vier Jahren erfolgreich über den Lerchenberg. „Die Menschen sind offen für Neues.“

kga