OPPENHEIM „Am vierten Tag ist das Wetter ideal geworden. Kein Wind, wenig Sonne, kein Regen. So brauchen wir das heute auf der fast 50 km längsten Fahrt von Riesa nach Torgau. Die schaffen wir mühelos und ohne Pause in fünf Stunden.“ … so der Tagebucheintrag von Max (75) und Werner (74). Die Elbefahrt führte die Wassersportler des Kanu Club Oppenheim im August von Bad Schandau in der sächsischen Schweiz durch das Elbsandsteingebirge, an Dresden vorbei und über sieben spannende Etappen und 215 km bis Wittenberg. Der Umgang mit Wetter und Anstrengung wirkt leicht und vermittelt noch die Aufbruchstimmung der 1960er. Da wollten die Oppenheimer Kanuten hinaus, um die Welt zu erleben. Geld war knapp und Fernreisen gab’s nicht. Wer sich heute auf eine Elb-Fahrt einlässt, hat nicht weniger zu erleben, etwa die Gastfreundschaft der Sportvereine oder einfach nur tolle Gespräche mit den Menschen vor Ort … „Wir haben gut getimt, es ist heute Wittenberger Erlebnisnacht! Ein Riesenfest mit vielen Eventstationen, die wir nicht alle abklappern. Und netter Kontakt mit einheimischem Gast in unserem Alter. Man erzählt sich, wie wir in den verschiedenen beiden Teilen Deutschlands aufgewachsen sind, wie unsere Jugend verlief, seine mit Russen, unsre mit Amis und doch verlief vieles gleich.“
Foto: Hans Schmidt
red
