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Kilians-Chor begeistert im Weingut Raddeck Taktvoll >>>Musik mit Herz seit 1988, diesmal mit weltlichen Klängen

Der Kilians-Chor Nierstein kombinierte diesmal Pop, Rock und Balladen mit der Weingutsatmosphäre. Foto: privat

NIERSTEIN – Ein warmer Sommerabend, der Blick über die Rebenhänge und ein Hof, der kaum noch einen Platz frei ließ: Im Weingut Raddeck hat der Kilians-Chor Nierstein mehr als 600 Gäste mit einem rein weltlichen Programm begeistert. Von Sting und Queen über Cat Stevens bis zu Reinhard Mey spannte sich der Bogen, und bereits nach den ersten Takten war klar, dass Chor und Band an diesem Abend eine gemeinsame Sprache fanden.

Unter der Leitung von Frank Häser, ausgebildeter Kirchenmusiker und früherer Mainzer Hofsänger, sangen 55 Stimmen in vierstimmigem Satz, getragen von einer Band um Dirk Ihrig am Schlagzeug, Oliver Heinrich am Bass, Markus Frieauff an der Gitarre und Harry Braun am Saxofon. Farbige Akzente setzten Elli Lerch und Dani Ihrig an den Querflöten; aus den eigenen Reihen glänzte Claudia Kessel mit „Gabriellas Sang“ aus dem schwedischen Kinofilm „Wie im Himmel“. Durch das Programm führte Martin Cordes, der die Übergänge elegant moderierte und für einen reibungslosen Ablauf sorgte.

Dass Musik, Wein und Kulinarik in Nierstein seit jeher zusammenspielen, zeigte dieser Abend in besonderer Weise: Das Weingut bot den nahen Rahmen, die Gastgeber Hans und Stefan Raddeck die Bühne – und das Publikum dankte es mit Zwischenapplaus, vielen lächelnden Gesichtern und einem langen Schlussjubel. Der Chor revanchierte sich mit einem Dank an seinen Dirigenten und an die Winzerfamilie, bevor sich der Hof erst langsam leerte und die Gespräche an den Tischen ausklangen.

Seinen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt hat der Kilians-Chor seit 1988. Gegründet von Jochen Settili und Claudia Sander aus der katholischen Jugend von St. Kilian, trat das Ensemble schon 1990 mit „Singt dem Herrn ein neues Lied“ im Johannes-Busch-Haus öffentlich hervor. Heute vereint der Chor rund 60 Mitglieder unterschiedlichsten Alters und bewegt sich stilistisch zwischen klassischer Chorliteratur, geistlicher Musik sowie Pop- und Musicalprojekten – eine Offenheit, die ihn auch durch die Pandemie trug. Wer mitmachen möchte, ist willkommen: Geprobt wird donnerstags um 20 Uhr im Antoniushaus an der Kilianskirche.

 

red