
HECHTSHEIM – Diskussionen über Clan-Kriminalität in Hechtsheim in der Juni-Sitzung des Ortsbeirates waren jetzt der Anlass für einen Besuch des Hechtsheimer Bezirksbeamten Polizeihauptkommissar Pierre Schnell (53) im Gremium. Das Thema Clan-Kriminalität behandelte Schnell nicht öffentlich, aber er hatte Auszüge aus der Polizeikriminalstatistik mitgebracht, die Aufschlüsse über die Entwicklung in Hechtsheim geben.
Dabei stellte der Polizeihauptkommissar die Zahlen von 2024 denen von 2025 gegenüber. Auffallend ist, dass die Sexualdelikte in Hechtsheim von null auf vier gestiegen sind, ebenso die Fälle von Exhibitionismus von eins auf vier, die Verstöße gegen das Waffengesetz von null auf zwei und die Körperverletzungen von 21 auf 31. Stark gestiegen sind auch die Kfz-Sachbeschädigungen von 22 auf 29 und die Kfz-Diebstähle von 18 auf 23. Schnell: „Das ist in Hechtsheim immer ein Thema. Die Parksituation ist nicht glücklich. Oft sind es dieselben ein oder zwei Täter.“ Fahrraddiebstähle sind von drei auf 18 Taten angestiegen. „Das ist bedenklich“, betonte Schnell. „Das hat stark zugenommen.“ Bei den Tageswohnungseinbrüchen stieg die Zahl von null auf fünf Taten. „Das sind oft reisende Täter“, erläuterte Schnell.
Gleich oder in etwa gleich geblieben sind die tätlichen Angriffe auf Polizeibeamte von zwei auf zwei, die Beleidigungen von 22 auf 19, die fahrlässigen Körperverletzungen von neun auf sechs, die Bedrohungen von 19 auf 16, Raub von null auf eins sowie räuberische Erpressung von eins auf eins. Rückläufig sind die Hausfriedensbrüche von neun auf vier, die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz von neun auf vier und die Straftaten durch Grafffiti-Schmierereien von fünf auf zwei. „Hier gibt es ein großes Dunkelfeld“, betonte Schnell.
Der Ortsbeirat bedankte sich für die Ausführungen und hatte einige Fragen. Kai Schütz (ÖDP) wollte wissen, warum die Aufklärungsquote bei schweren Diebstählen so gering ist. „Das liegt in der Natur der Sache“, erklärte Schnell. „Sie müssen im gesamten Bundesgebiet Spuren sammeln, weil es reisende Täter sind.“ Zur erneuten Anfrage nach der Clan-Kriminalität verwies er auf seine interne Antwort. „Ich kann dazu nichts sagen.“
„Hechtsheim finde ich sehr angenehm“, bilanzierte der Polizeihauptkommissar. „Es gibt keine sozialen Probleme wie etwa bei meiner früheren Station in Trier-West.“ Es gebe einige Peaks, etwa auf den Spielplätzen oder rund um die IGS. „Da muss man gegensteuern.“
Oliver Gehrig