GONSENHEIM – Das Projektjahr „Lesen macht stark“ endete mit dem Schuljahr und wurde mit einem Kinderfest im Stadtteiltreff in Gonsenheim abgeschlossen. Die Schirmherrschaft über diese Aktion hatte die Illustratorin, Kinderbuchautorin und Bildungsbotschafterin des Stadtteiltreffs, Nina Dulleck. Diese hat neben der „Schule der magischen Tiere“, dem „Sams“ und der „Haferhorde“ auch andere Kinderbücher illustriert. Sie berichtete, dass sie mit zwei Jahren anfing zu zeichnen und seitdem nicht mehr damit aufgehört hat. In ihrem Zeichenworkshop zeigte sie den Kindern, wie man aus einem Kreis, einem Quadrat und einem Dreieck Gesichter mit verschiedenen Emotionen zeichnen kann. Die Künstlerin zeichnet gerne im Zoo und verriet den Kindern den „Bohnentrick“, bei dem eine Bohne die Grundlage für allerlei Tierzeichnungen bietet.
Die Kinder, die sich trauten, vor Publikum einen Witz zu erzählen, durften sich als „Gage“ ein Buch vom Stand der Bildungsbotschafterin aussuchen.

Als weiteres Highlight kündigte Eli Lissen vom Stadtteiltreff die Kinderbuchautorin Eymard Toledo an. Die Grafikdesignerin hat zahlreiche Kinderbücher geschrieben und illustriert. Ihre Illustrationen sind ausschließlich Collagen aus verschiedenen Materialien. Solche Collagen hat die brasilianische Künstlerin, die in Mainz wohnt, anlässlich des Kinderfestes mit den Kindern erstellt, nachdem sie vorher aus ihrem ersten Buch „Bené, schneller als das schnellste Huhn“ vorgelesen hatte. In dieser Geschichte geht es – passend zur EM – um einen brasilianischen Jungen, für den Fußball das Größte ist.

Noch ein Leckerbissen war das Kamishibai-Theater, das Karin Wolfgang von der Kinderbuchhandlung Nimmerland im Gepäck hatte. Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts zogen in Japan Leute mit einem solchen Holztheater, das sie auf dem Fahrrad transportierten, übers Land und haben Kindern und Erwachsenen mit Hilfe dieser Erfindung Geschichten erzählt. In jüngster Zeit wird das Kamishibai-Theater in Schulen eingesetzt, um Geschichten zu erzählen. Die einzelnen Szenenbilder haben auf der Rückseite den Text in mehreren Sprachen.

Der Stadtteiltreff verfügt über ehrenamtliche Lesepatinnen und Lesepaten, die nachmittags im Wechsel kommen, um den Kindern vorzulesen. Auch zum Kinderfest waren diese anwesend und wer mochte, konnte sich ein Buch nehmen und in einer ruhigen Ecke vorlesen lassen. Das Second-Hand-Lädchen „Das Körbchen“ verkaufte gebrauchte Bücher gegen eine Spende. Pippi Langstrumpf war nicht aus Astrid Lindgrens Kinderbuch entsprungen, sondern es war die Mitarbeiterin des Stadtteiltreffs, Eli Lissen, die passend zur Veranstaltung ihre Garderobe für den Tag ausgewählt hatte.
Elke Fauck