Start Hessen Krifteler Kerb 2020 Kein großes Volksfest, aber die Kerb wird doch „gehalle“

Krifteler Kerb 2020 Kein großes Volksfest, aber die Kerb wird doch „gehalle“

Foto: Gemeinde Kriftel
Foto: Gemeinde Kriftel

KRIFTEL – Den Verantwortlichen der Kerbegesellschaft Kriftel (KGK) war bereits vor den Sommerferien bewusst, dass neben dem Ausfall des Lindenblütenfests auch die Krifteler Zeltkerb nicht mit dem gewohnten Programm stattfinden kann. Buntes Kerbetreiben im Freizeitpark, ausgelassene Stimmung auf Festzeltbänken und halb Kriftel am Straßenrand zum Kerbeumzug am Sonntag passen einfach nicht zu diesen Zeiten.

Doch für die Kerb (Kirchweih) spielt das Rahmenprogramm keine Rolle. Und so hatte sich der Vorstand dazu entschlossen, die Kerb in diesem Jahr zwar nicht ausgelassen auf Kriftels Straßen zu feiern, sie aber dennoch zu würdigen. Die Krifteler Kerbeborsch stellten einen kleinen Baum mit Johann, der selbstverständlich mit Mund-Nasenbedeckung über die Kerb wachte. Nicht ganz so hoch wie gewohnt, aber das Kerbetreiben war ja auch nicht so ausufernd.

Der Vorstand der KGK und die Kerbeborsch fanden sich am Sonntag zum Gottesdienst in der Katholischen Kirche St. Vitus ein. Die Kirchengemeinde ließ es sich nach dem Gottesdienst nicht nehmen, wieder zum Frühstück einzuladen. Diesmal allerdings nicht im Gemeindehaus, sondern im Freien auf dem Kirchplatz.

Gemeinsam wurde im Anschluss den verstorbenen Mitgliedern der KGK auf dem Friedhof gedacht. Und üblicherweise hätte sich nun ein buntes Band von Vereinen, Musikern, Kindern und Kerbeborsch durch Kriftels Straßen geschlängelt. Doch in diesem Jahr wurde der Rückweg eher zu einem Gedenkmarsch, bei dem sich einige Mitglieder der KGK anschlossen, um dem gemeinsamen Mittagsessen beizuwohnen.

Am Dienstag wurde dann der Johann zu Grabe getragen, damit er wieder auferstehen kann. Die Kerbegesellschaft Kriftel, aber auch viele Kriftelerinnen und Krifteler, hoffen, dass Johann im kommenden Jahr wieder eine ausgelassene und vor allem eine Kerb in großer Gemeinschaft angeboten werden kann. Denn die vielfältige, bunte Gemeinschaft und das Zusammensein hat allen in diesem Jahr besonders gefehlt.

Tina Schehler