Konkurrenz oder nützliche Helfer? Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, gehen die Meinungen weit auseinander. Einig sind sich aber sowohl Kritiker wie Befürworter, dass KI zunehmend bedeutender wird.
Dabei werden schlaue Softwareprogramme seit langem im Alltag eingesetzt. Suchmaschinen, Korrekturprogramme und mehr basieren auf der blitzschnellen Datenanalyse und Mustersuche.
Je weiter die KI entweder als reiner Softwarealgorithmus oder als vernetzter Roboter für die Industrielle Revolution 4.0 entwickelt wird, desto größer werden die Einsatzgebiete. Doch während Sci-Fi-Klassiker wie „Terminator“ dystopische Zeiten zeigen, in denen die Maschinen die Herrschaft übernehmen, kommt es auf die Menschen hinter dem Programm und deren Richtlinien an. Verantwortungsbewusster Umgang mit KI nach strengen ethischen Richtlinien ist das Anliegen der meisten. Forscher, aber auch Politiker.
Der Nutzen von derart programmierten Künstlichen Intelligenzen ist unumstritten. In der Medizin wird verstärkt auf KI gesetzt, um Patientendaten zu verwalten und Nachsorge zu organisieren. Verwechselte Akten, vergessene Termine oder Irrtümer bei Medikamentendosierungen durch menschliche Fehler werden dadurch so weit wie möglich ausgeschlossen. Das Personal aus Fleisch und Blut kann damit andere Aufgaben übernehmen.
Auch als Unterstützung bei der Diagnostik und im Operationssaal kommt Künstlicher Intelligenz eine wachsende Rolle zu. Roboterarme, die das Skalpell zitterfrei halten und minimalste Schnitte mit größter Präzision ausführen können, sind nur ein Teil davon. In diversen Studien wird KI zur Erstdiagnose bestimmter Krebsarten und Analyse von Röntgen- und MRI-Aufnahmen eingesetzt. Die endgültige Diagnose und Betreuung übernehmen dann wieder Ärzte aus Fleisch und Blut. Nach ersten Studienergebnissen kann der Einsatz von KI nicht nur beachtliche finanzielle Mittel, sondern vor allem auch Zeit sparen. Gerade bei Krebsarten, bei denen die Schnelligkeit von Diagnose und Behandlung den Ausgang stark beeinflusst, kann das Leben retten.
Mehr Sicherheit bedeutet der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz außerdem in vielen Bereichen im Handel. Weil die KI darauf geschult sind, Muster zu erkennen und interpretieren, sind sie vor allem in der Warnung vor eventuellen Betrugsmanövern, aber auch auffälligem Verhalten im Online Casino oder auf unseriösen Webseiten nützlich.
Weil sie so gut daran sind, Muster zu entdecken und zu interpretieren, werden sie unter anderem ebenfalls eingesetzt, um positive Erlebnisse zu erhöhen. Händler und Streamer setzen darauf, um ihren Kunden maßgeschneiderte Empfehlungen anzubieten. Die Ergebnisse fließen zudem in die Marktforschung ein, um neue Filme, Spiele und andere Produkte für ein so breit wie möglich angelegtes Publikum zu entwickeln.
Verkehrsampeln, Flugabfertigung und Lagerverwaltung sind weitere Anwendungsbereiche, in denen KI die Abläufe schneller, effizienter und sicherer macht.
Im Lernbereich erleichtern Simulationen den Unterricht für Lehrer und Schüler, ob es nun um den Aufbau eines Körpers in Biologie oder einen Besuch im Alten Rom für den Geschichtsunterricht geht. Flug- und Rennsimulatoren fallen ebenfalls zum Teil unter diese Kategorie.
Obwohl die Entwicklung von KI enorme Mengen an Strom verbraucht, sind die Prognosen für die Auswirkungen auf die Umwelt positiv. Dank der verbesserten Effizienz sollen längerfristig beträchtliche Einsparungen im Verbrauch von Energie, aber auch Rohstoffen möglich sein. Produkte, die erst bei echtem Bedarf und mit so wenig Abfall oder Verschnitt wie möglich produziert werden und dadurch zudem Lagerraum sparen, sind nur ein paar der Vorteile.
Dass KI die Arbeitswelt verändert, steht außer Zweifel. Doch obwohl etliche Jobs künftig mit immer weniger Menschen auskommen werden, entstehen neue Berufe und steigender Bedarf in anderen Arbeitsfeldern.
Nach derzeitigem Stand der Entwicklung sind künstlich intelligente Roboter am besten für Aufgaben geeignet, die repetitiv angelegt sind. Das gilt für Arbeiten im Lager genauso wie für Chatbots, die Fragen erkennen und entweder beantworten oder weiterleiten sollen, und für Sprachmodelle wie ChatGPT. Je präziser und detaillierter die Anweisungen sind, desto besser ist das Ergebnis. Urheberrechte sind dabei zwar umstritten, aber dafür sind wiederum die Menschen hinter den Programmen verantwortlich.
Das Interesse der deutschen Wirtschaft an KI steigt ständig. Laut einer Umfrage von 2023 unter 800 IT-Experten arbeiten bereits 42 Prozent der Betriebe mit KI.
Davon haben 8 Prozent ihre eigenen Lösungen entwickelt. Als größter Einsatzbereich werden Netzwerke und Programmierung angesehen. Aber auch Servicecenter, Cybersecurity und Verwaltungssysteme stehen im Blickpunkt, wenn es um die interessantesten und vielversprechendsten Aufgabengebiete geht.
Der positive Effekt von KI macht sich in großen und kleinen Wirkungen bemerkbar. Entsprechende Programme können genauso störende Hintergrundgeräusche bei Videokonferenzen entfernen wie binnen Sekunden Datenmaterial finden und zur Verfügung stellen.
Augmentierte und virtuelle Realität sind Bereiche, die zwar ohne KI auskommen, aber damit vernetzt werden können. In Spielen macht sich das etwa durch realistisches Verhalten von Nicht-Spieler-Charakteren bemerkbar. Virtuelle Umgebungen können an die Vorlieben der Nutzer angepasst werden. Aber auch in VR-Umgebungen gesammelte Daten lassen sich durch KI in Echtzeit analysieren und verarbeiten. Das Ergebnis sind mögliche Innovationen von der Unterhaltung bis zu Architektur und Medizin.
Das Potenzial von KI ist gewaltig. Wo die Menschen selbst die Grenzen ziehen, ist derzeit die große Frage in der Politik und der Wissenschaft.
red
