Start Mainz-Laubenheim Laubenheimer Friedhof wird erweitert Trauerkultur >>>Neue Kolumbarienwände, Baumgräber und Wingertsgräber entstehen

Laubenheimer Friedhof wird erweitert Trauerkultur >>>Neue Kolumbarienwände, Baumgräber und Wingertsgräber entstehen

Der Laubenheimer Friedhof wird im kommenden Jahr erweitert. Foto: Oliver Gehrig

LAUBENHEIM – Der Laubenheimer Friedhof wird im kommenden Jahr um neue Kolumbarienwände, Baumgräber und Wingertsgräber erweitert. Die Einzelheiten teilte Ronny Pietsch, Abteilungsleiter Friedhöfe und Bestattungen im Wirtschaftsbetrieb sowie Geschäftsführer des Krematoriums, jetzt den Fraktionen und Bürgern in der jüngsten Sitzung des Laubenheimer Ortsbeirates im Wilhelm-Spies-Haus mit.

„Der Trend in der Bestattungskultur geht zur Urnenbestattung“, erläuterte Ronny Pietsch zu Beginn seiner Ausführungen. Urnenbestattungen machten inzwischen rund 80 Prozent der Bestattungen, Erdbestattungen nur noch rund 20 Prozent aus. In Laubenheim waren es im Jahr 2023 insgesamt 52 Urnenbestattungen und sechs Erdbestattungen, im Jahr 2024 waren es 37 Urnenbestattungen und zwölf Erdbestattungen. „Wir haben auf dem Laubenheimer Friedhof den Bedarf, 2025 in Richtung Urnengräber zu erweitern“, betonte Pietsch. Es werden zehn neue Kolumbarienwände aus Edelstahl  mit einer Lackierung mit je zwölf Kolumbarien für je zwei Urnen auf einem grauen Beton-Rechteck-Pflaster gesetzt. Hinzu kommen ein neuer anthrazitfarbener Doppeldrahtzaun und neue Heckenpflanzen. Auf Wunsch des Ortsbeirates wird für die Kolumbarienwände ein gelbroter Sandstein anstelle grauer Farbe verwendet. Ebenfalls hinzu kommen vier Sitzgelegenheiten ohne Rückenlehne, damit sich die Friedhofsbesucher in beide Richtungen sitzen können.

Als zweiter Schritt sind drei Felder für insgesamt 60 Urnenwahlgräber als Wingertsgrab geplant. Es werden verschiedene Pilz widerstandsfähige Rebsorten gepflanzt. Die Stelen sind ebenfalls in gelbrotem Sandstein gehalten mit Namenstafeln aus Glas. Drittens entstehen im oberen Bereich des Friedhofs an vier Bäumen je acht Baumwahlgräber für je zwei Urnen, in der Summe also 32 Baumwahlgräber für je zwei Urnen. Baubeginn ist laut Pietsch im Februar mit dem Abriss des alten Zauns. Bis Mai sollen die Kolumbarienwände, die Wingertsgräber und die Baumwahlgräber errichtet sein. Da die Gesamtkosten mehr als 50.000 Euro betragen, muss die Maßnahme noch vom Verwaltungsrat genehmigt werden, erläuterte Pietsch.

Der Ortsbeirat begrüßte die Pläne und hatte eine Reihe von Fragen. Sabrina Grimm (CDU) wollte wissen, ob damit der Bedarf bis 2030 gedeckt ist. „Für fünf Jahre ist der Bedarf gedeckt, es sei denn, die Nachfrage ändert sich“, antwortete Pietsch. „Ich finde die Idee mit den Wingertsgräbern sehr gut“, lobte Benjamin Chwalek (CDU). „Dieses Konzept spiegelt den Charakter von Laubenheim wider“, bekräftigte Ralf Geißner (SPD). „Wir haben den Rhein, den Wein und die Bäume.“ Auch andere Stadtteile seien darauf aufmerksam geworden, berichtete Pietsch. „Die Anfragen aus Hechtsheim und Ebersheim stehen schon.“ Eine Einwohnerin beklagte in der Einwohnerfragestunde die steilen Wege auf dem Friedhof. Sie wünscht sich mehr Zwischenebenen zum Ausruhen. „Trotz Haushaltssperre wird in den Friedhof investiert, denn er ist ja ein Stück weit unabhängig“, fasste Ortsvorsteher Norbert Riffel (CDU) zusammen. „Uns vom Ortsbeirat hat das Konzept beeindruckt.“

 

Oliver Gehrig