Start Mainz-Lerchenberg Lerchenberger Ortsbeirat fühlt sich übergangen Namensgebung für den Bürgerhaussaal war Sitzungsthema 

Lerchenberger Ortsbeirat fühlt sich übergangen Namensgebung für den Bürgerhaussaal war Sitzungsthema 

Die Namensgebung für die Säle des neuen Bürgerhauses sorgt für Diskussionen. Foto: Oliver Gehrig

LERCHENBERG – Scharfe Kritik gab es aus den Reihen des Ortsbeirates fraktionsübergreifend zur Antwort von Bürgermeister Günter Beck (Grüne) bezüglich der Namensgebung der Säle im neuen Lerchenberger Bürgerhaus. Es sei bekannt, dass der ursprüngliche Saal Theo-Riedel-Saal hieß, erklärte Beck. Mit der Einlage des Gebäudes in die GmbH und dem Eigentumsübergang auf die Gesellschaft seien allerdings in der Vergangenheit gefasste Beschlüsse bezüglich der Raumnamen für die Gesellschaft nicht bindend. Die Ergebnisse würden Anfang 2025 in einem Workshop im Bürgerhaus präsentiert. Es sei das erklärte Ziel, die Raumbenennung in breitem Konsens vorzunehmen. Ortsbeirat und Ortsvorsteher würden in den Entscheidungsprozess eingebunden. „Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass die finale Namensvergabe alleine der Entscheidung der Gesellschaft obliegt“, betonte Beck.

„Diese Antwort ist eine bodenlose Frechheit“, schimpfte Heike Hörig (SPD). „So geht man nicht mit einem gewählten Gremium um.“ Es bestehe der große Wunsch des Ortsbeirates und der Bürgerschaft, dass der große Saal weiter Theo-Riedel-Saal heißt. „Warum sollte eine städtische Gesellschaft alleine den Namen festlegen?“, fragte Andreas Michalewicz (CDU) rhetorisch in die Runde. „Das erschließt sich mir nicht.“ Der Wunsch des Ortsbeirates werde von der Stadt einfach beiseite gekehrt.

Der Boden des Einkaufszentrums wird wöchentlich gereinigt. Foto: Oliver Gehrig

Die frühere Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD) erinnerte an einstimmige Beschlüsse des Ortsbeirates zur Namensgebung vom 20. März 1986 und vom 25. April 2024. „Das Gremium des Ortsbeirates wird nicht wertgeschätzt“, bekräftigte Sabine Gieseler (Grüne). „Diese Antwort finden wir nicht befriedigend.“ Die Grüne forderte einen Zugang des Ortsbeirates zur Namensliste. Ralph Heinrichs (SPD) fasste zusammen: „Die Mainzer Bürgerhäuser GmbH bestimmt nach zehn Jahren der Erfolglosigkeit, dass wir nicht mehr mitbestimmen dürfen.“ Das Schlusswort hatte Ortsvorsteher Alper Kömür (SPD): „Der Ortsbeirat wird hier nicht klein beigeben. Wir werden dran bleiben.“

Der in kurzer Zeit verdreckte neue Bodenbelag im Lerchenberger Einkaufszentrum in der Hindemithstraße war weiteres Thema im Ortsbeirat. Dieser Belag werde satzungsgemäß einmal pro Woche gereinigt. In der Regel donnerstags, teilte Gründezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) auf SPD-Anfrage mit. „Es erfolgt satzungsgemäß eine Reinigung zur Herstellung der Verkehrssicherungspflicht nach der Straßenreinigungssatzung und keine kosmetische Reinigung des Bodens“, so Steinkrüger weiter.

Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - die lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.