NACKENHEIM – Noch vor dem Weinfest hat Nackenheim ein buntes Puzzle-Teil aus der Reihe „Nackenheim wird bunt“ dem Ortsbild hinzugefügt: die Aufwertung der Unterführung, Mahlweg/Im Gehren durch kolorierte Motive. Wie Bürgermeister von Nackenheim René Adler (FWG) nun nicht ohne Stolz auf die Kinder, die mitgemacht haben, beschreibt, sei das Ergebnis „beeindruckend“.
Aus seiner Sicht habe die Wegunterführung an Attraktivität gewonnen und stelle nun einen freundlichen und einladenden Ort dar. „Bei der Aktion haben sich die Kinder aus den Kindertagesstätten Blumenwiese, Maulwürfe und Pommardstraße sowie der katholische Kindergarten beteiligt“, zählt er auf. Den benötigten Voranstrich und die Grundierung habe die FWG übernommen, „sodass die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten“.
Die farbliche Gestaltung der Nackenheimer Orte ist damit nicht beendet. Ende August geht das Farbenspektakel weiter, diesmal im Rahmen des Ferienprogramms und in Kooperation unter anderem mit dem Jugendbüro der Verbandsgemeindeverwaltung (VG) Bodenheim. Die Aktion trägt den Untertitel, „Do arts, don’t do drugs“, was an der Stelle als kontrolliertes Sprayen als Alternative zu einem Griff nach Drogen verstanden werden kann. So sollen auch „flankierende Angebote durch pädagogische Fachkräfte der Jugendarbeit und Suchtprävention geben“, teil das Jugendbüro zum Angebot mit.
Bei dem zweitägigen Graffiti-Event können Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren mitmachen. Los geht es am 30. August mit einem Graffiti-Vorbereitungstreffen im VG-Jugendbüro, erzählt Simone Radler vom VG-Jugendbüro.
„Die Ideen, die die Kinder Jugendliche mitbringen, werden zunächst mit den Profis, die wir gewonnen haben, im Konzept- und Skizzenworkshop besprochen.“ Nicht alles, was sich die angehenden Künstler vorstellen, kann auch mittels einer Spraydose zu einem Kunstwerk an der Wand werden. Der Unterstützung bekommen die Sprayer in Nackenheim von professionellen Künstlern und Künstlerinnen von Buntic Media aus Wiesbaden.
Entstanden ist die Gruppe 1997 als Kollektiv freischaffender Graffiti-Künstler, sagt die Gruppe über sich selbst, und verrät, dass ihre „Wurzeln im urbanen Raum liegen und die Leidenschaft das Gestalten von Flächen, Räumen und Objekten jeglicher Art und Funktion“ sei.
Die Wand wird man sich übrigens auch gemeinsam in Augenschein nehmen: direkt vor Ort. Es geht nämlich um die Unterführung „Rheinstraße“. Sie soll am Folgetag den konzipierten Graffiti-Anstrich erhalten. Am 31. August werden sich die Profis und die Jugendlichen ganz dem Sprayen widmen.
Wie Radler ankündigt, will das Jugendbüro unter Umständen am 1. September einen „Meet & Greet“-Tag anbieten. Zum Abschluss werden die angehenden Graffiti-Künstler also erneut die Profis der Kunstart live erleben und mit ihnen in den Dialog treten können.
Wie die Ortsverwaltung ergänzt, ist die farbenfrohe Aktion ein öffentliches Graffiti-Projekt.
Die Kosten: 30 Euro, die Anmeldung bis 26. August im VG-Jugendbüro, Telefon: 06135 72200, oder per E-Mail. Sollten die Plätze vergeben sein, empfiehlt das Jugendbüro, sich auf die Warteliste setzen zu lassen.
red
