Start Fastnacht Mitfahrgelegenheit nach Wiesbaden gesucht

Mitfahrgelegenheit nach Wiesbaden gesucht

MOMBACH – Top eins bei den lokalen Ärgernissen im letzten Jahr war auch für den Bohnebeitel-Protokoller, Mombacher Bub und Mainzer Oberbürgermeister, Michael Ebling, die Baustelle auf der Mombacher Hauptstraße. Die Sperrung der Theodor-Heuss-Brücke hat wohl nicht viel genutzt, denn Eblings Frage nach Hessen im Saal outeten sich zahlreiche Betroffene.

Mit einer Retrospektive auf seine eigene Kindheit in Mombach schloss der Oberbürgermeister das Protokoll und Sitzungspräsident Heinz Meller ermutigte Ebling: „Irgendwann wird auch die SPD die Fünfprozent-Hürde wieder schaffen.“

Die Wassernixen von Fun and Dance des TV Hechtsheim mit ihrem meisterhaften Auftritt. Foto: Elke Fauck

Gustav (Jürgen Leber), das siebte Mainzelmännchen, suchte nach einer Mitfahrgelegenheit nach Wiesbaden, da er es in Mainz psychisch nicht mehr aushalte. Er berichtete von einem Resozialisierungsprogramm für Männer, die nichts mehr mit sich anfangen können. Sie bekommen am ganzen Abend Alkohol und Mettbrötchen.

Eine Kellerassel (Franz Besold) findet in einer Mülltonne einiges wozu ihr viel einfällt. Von Scheuers Maut über  Thomas Cook und Brexit bis hin zur Kassenbonpflicht und „in der Tonne ganz weit hinten, da kann ich auch noch Finthen finden“, ist für die Kellerassel alles dabei. Der fränkische Konditor, der im letzten Jahr für seine kabarettistische Leistung den Frankenwürfel erhielt, stand erstmals auf der Bohnebeitel-Bühne.

Auch Heinz Ehrhardt kam zu Besuch. Da er dies aus bekannten Gründen nicht mehr persönlich kann, wurde er sehr authentisch von Heinz Meller imitiert. Er outete sich als „Spätgeburt“, da sein Vater bei seiner Geburt schon ein Jahr tot war.

Heinz Meller alias Heinz Ehrhardt. Foto: Elke Fauck

„Wahres und Klares“ – eine Persiflage auf „Bares für Rares“- wurde dargeboten von Helmut Schlösser, der schon allerlei Persönlichkeiten gekonnt auf die närrische Rostra stellte. Unter anderem hatte er die Fünfprozent-Hürde der FDP angeboten. Das Double von Horst Lichter riet aber bei Interesse nicht zu lange zu warten, da die SPD bereits Interesse bekundet habe. Alice Hofmann – die „Kittelscherz der Nation“ – hat jetzt einen E-Scooter – „der letzte Schrei“. Als sie eine Baustelle übersah, erkannte sie diese Bedeutung.

Als Professor erklärte Manfred Friedrich dem närrischen Auditorium den Unterschied zwischen Liebe, Ehe und Leidenschaft, denn keine Frau ist so schlecht, dass sie nicht die bessere Hälfte des Mannes werden kann.
Regional-Ökologe Gerd Brömser empfahl regionales Gemüse aus der Dritten Welt: Spargel aus Finthen.

Frank Golischewski begeisterte das Publikum mit seinem Solo, in dem er hauptsächlich auf das Beethoven-Jahr eing. Harry Borgner – der Mann mit den 1000 Stimmen – ist „stinksauer“ auf mangelnden Einsatz und Schiebereien beim Eurovision Song Contest.

Franz Jürgen Dieter, Felizia Fried und Danny Herber bilden das Trio „Mombeens“, das seit einigen Jahren für Stimmung sorgt. Dass sie voll dahinter stehen, verkündet das Trio musikalisch: „Bohnebeitel-Fastnacht, das ist unser Leben…“. Sowohl mit Kostümen als auch Musik versetzten Christina Becht (Geige), Katrin Becht (Keyboard) und Dennis Wittberg (Gesang) die Bühne in die 20er Jahre. Die „Maledos“ (Klaus-Dieter Becht, Uwe Ferger und Dieter Scheffler) nahmen Politik und Politiker ins Visier. Auch lobten sie Mombachs Hauptstraße als Musterbeispiel für Integration : „Hallo wo kommt  Ihr denn her? – Mumbach Baustell, bitte sehr…“.

Katrin Becht, Christina Becht und Dennis Wittberg versetzen das Publikum um 100 Jahre zurück. Foto: Elke Fauck