RÜSSELSHEIM – Wie bewegen sich die Menschen in Rüsselsheim am Main fort? Welche Verkehrsmittel nutzen die Einwohnerinnen und Einwohner für welche Wege? Die Stadt Rüsselsheim am Main hat an der Studie „System repräsentativer Verkehrsverhaltensbefragungen“ (SrV) der Technischen Universität Dresden teilgenommen, um diese Fragen zu beantworten und eine wertvolle Datenlage für zukünftige Projekte der Mobilitätsplanung zu erhalten. Alle fünf Jahre werden im Rahmen der Studie bundesweit Haushalte zu ihrem alltäglichen Mobilitätsverhalten befragt. Erhoben werden dabei unter anderem die Verkehrsmittelwahl, die Häufigkeit und Länge von Wegen, die Reisezwecke sowie soziodemografische Merkmale der Befragten. „Die Ergebnisse geben wichtige Hinweise für zukünftige Mobilitätsstrategien in der Stadt. Ob es um die Förderung des Radverkehrs, die Gestaltung attraktiver ÖPNV-Angebote oder die Verbesserung der Fußwegeinfrastruktur geht – eine datenbasierte Grundlage ist unerlässlich, um die Bedarfe aller Verkehrsteilnehmenden zu regeln“, sagt Stadtrat Simon Valerius.
Die Studie wird im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss am 4. September kurz vorgestellt. Die Auswertungen haben unter anderem gezeigt, dass im Jahr 2023 84,9 Prozent aller Personen an einem mittleren Tag außer Haus unterwegs sind und durchschnittliche Wege von 7,7 Kilometer zurücklegen. Hierbei bewegen sich 51,3 Prozent der Personen multimodal, also mit verschiedenen Verkehrsmitteln. Pro Haushalt gibt es durchschnittlich 2,1 Fahrräder und 1,2 PKW (7,1 Prozent davon mit Elektroantrieb).
Ein Blick auf den gesamten Modal Split, also die Verteilung der Verkehrsmittelwahl über alle Wege hinweg, zeigt ein deutliches Bild: In Rüsselsheim am Main werden die meisten Wege mit dem Auto zurückgelegt. Rund 50 Prozent aller Wege entfallen auf den motorisierten Individualverkehr. Der Anteil des Öffentlichen Verkehrs liegt bei 10 Prozent, während das Fahrrad mit 17 Prozent und das Zufußgehen mit 23 Prozent vertreten sind.
Bei der Verkehrsmittelwahl und Wegelänge nach Wegzweck zeigt sich Folgendes: 57 Prozent der Arbeitswege werden mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) zurückgelegt. Nur 17 Prozent legen den Arbeitsweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) zurück, 15 Prozent mit dem Fahrrad und 10 Prozent zu Fuß. In der Kategorie Einkaufen/Dienstleistungen sind es sogar 60 Prozent der Wege, die mit dem eigenen PKW gefahren werden, während nur 3 Prozent der Wege mit dem ÖV und 20 Prozent mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Der Weg zur Kindertagesstätte/Schule/Ausbildung, der durchschnittlich 2,9 km lang ist, wird zu 38 Prozent zu Fuß gegangen. Hier sind es nur 25 Prozent, die sich mit dem PKW fortbewegen/gefahren werden. Besonders in der Kategorie „Anderer Zweck“ zeigt sich, dass nach wie vor überwiegend der motorisierte Individualverkehr gewählt wird.
Erfreulich ist aus Sicht der Stadt, dass 54 Prozent der befragten Personen angegeben haben, gerne zu Fuß unterwegs zu sein. Dies spiegelt sich auch in der Verkehrsmittelwahl nach Entfernungsklassen wider. Über die Hälfte aller Wege bis zu einem Kilometer werden bevorzugt zu Fuß gegangen.
Verhaltensunterschiede zeigen sich auch bei der Differenzierung der Geschlechter und des Alters. Der Anteil an männlichen Personen, die sich täglich zum Arbeitsplatz fortbewegen, ist nach wie vor größer als der Anteil an weiblichen Personen. Wege im Rahmen der Care-Arbeit, wie Einkäufe oder der Weg zur Kindertagesstätte/Schule, werden weiterhin öfter von weiblichen Personen zurückgelegt.
Die Wegehäufigkeit nach Alter zeigt, dass vor allem Personen zwischen 15 und 65 Jahren, also Personen im berufstätigen Alter, häufiger Wege zurücklegen als jüngere oder ältere Personen. Die vollständigen erhobenen Daten und Auswertungen zum Mobilitätsverhalten der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Rüsselsheim am Main stehen im Ratsinformationssystem zur Verfügung: https://rim.ekom21.de/ruesselsheim/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZXW-Tl0BEfGjH1BMaWz9mcs
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main