GUNTERSBLUM/INGELHEIM/HEIDESHEIM – Mehr als 300 talentierte Nachwuchsmusikerinnen und -musiker beteiligten sich am diesjährigen Landeswettbewerb „Jugend musiziert“, der in der Hochschule für Musik in Mainz ausgetragen wurde. Sie demonstrierten eindrucksvoll ihr musikalisches Können und ihre Reife. Nicht weniger als 86 Preisträgerinnen und Preisträger werden das Land Rheinland-Pfalz vom 16. bis zum 22. Mai beim Bundeswettbewerb in Lübeck vertreten. Drei von ihnen berichten im Journal LOKAL von ihrer Erfahrung bei dem Wettbewerb: Viola Weiskopf (Oboe, Altersgruppe V) aus Guntersblum, David Jakobs (Gitarre, Altersgruppe IV) aus Ingelheim und Laura Sabine Schlenger (Duo Klavier und ein Streichinstrument, Altersgruppe III) aus Ingelheim-Heidesheim.
Journal: Wie ging es Ihnen beim Wettbewerb?
Viola Weiskopf: Es lief ja sehr gut…
David Jakobs: Selbstverständlich war zu Anfang eine gewisse Grundnervosität da, aber ich konnte mich gemeinsam mit meinem Lehrer auch vor Ort in Ruhe vorbereiten und war so zu Beginn des Vorspiels konzentriert, aber nicht mehr allzu stark nervös.
Laura Sabine Schlenger: Ich war vor dem Beginn des Vorspiels sehr aufgeregt. Nach ein paar Takten beim Spiel vor der Jury merkte ich, dass alles gut lief, da hatte ich plötzlich die Aufregung ganz vergessen.
Journal: Seit wann musizieren Sie?
Viola Weiskopf: Ich habe mit vier beziehungsweise mit sechs Jahren angefangen, Blockflöte und Klavier zu spielen. Mit fünf Jahren habe ich dann das Englischhorn-Solo in Rossinis „Wilhelm-Tell“-Ouvertüre gehört – seit damals wollte ich Oboe spielen, und habe dann im Alter von acht Jahren damit angefangen.
David Jakobs: Ich habe kurz vor meinem sechsten Lebensjahr mit dem Gitarrenspielen begonnen, musiziere nun also seit knapp neun Jahren.
Laura Sabine Schlenger: Ich begann mit dem Geigenunterricht vor zehn Jahren.
Journal: Wie ist die Gefühlslage so auf dem Siegertreppchen zu stehen und die Vorstellung in den Bundeswettbewerb zu kommen, gewesen?
Viola Weiskopf: Ich musste gleich nach dem Wertungsspiel zu einer Probe für eine Bachkantate… aber natürlich war ich später erleichtert, dass es so gut gegangen ist, nach der intensiven Vorbereitung. Und dann Vorfreude auf den Bundeswettbewerb!“
David Jakobs: Ich habe mich sehr gefreut und wollte eh schon immer mal nach Lübeck 😉
Laura Sabine Schlenger: Ich habe mich sehr gefreut, dass mein Üben sich ausgezahlt hat.
Journal: Was sagen die Freunde und Familien dazu?
Viola Weiskopf: Meine Eltern freuen sich auf einen Kurzurlaub in Lübeck (lacht).
David Jakobs: Meine Familie war sehr stolz über das Weiterkommen und meine Eltern werden mich auch nach Lübeck begleiten, meine Freunde haben einen geringeren Bezug zur Musik und haben sich deshalb zwar erfreut, aber weniger interessiert gezeigt.
Laura Sabine Schlenger: Meine Eltern freuen sich sehr, dass ich so weit gekommen bin. Als ich das Ergebnis erfahren habe, waren Freunde von mir bei mir zu Hause, sie haben alle geklatscht und sich mit mir gefreut.
Journal: Wie bereiten Sie sich nun auf den Bundeswettbewerb vor? Welche Erwartungen haben Sie?
Viola Weiskopf: Ich bin aktuell mit dem Bundesjugendorchester unterwegs, daher fällt es mir leicht, die JuMu-Stücke ein wenig sacken zu lassen. Nach der Tour wird natürlich wieder daran gearbeitet. Außerdem muss ich mich um ein gutes Rohr kümmern…
Beim Bundeswettbewerb werde ich natürlich mein Bestes geben und hoffe, möglichst vielen anderen Teilnehmern zuhören zu können und sie kennenzulernen. Dann – nach dem Spielen – ergibt sich hoffentlich auch die Gelegenheit, ein wenig Lübecker Marzipan zu naschen.
David Jakobs: Ich werde beim Bundeswettbewerb das gleiche Programm spielen, weshalb ich zunächst mit neuen Stücken begonnen habe, um Abwechslung zu bekommen. Ich hänge meine Erwartungen in Bezug auf das Resultat des Bundeswettbewerbes nicht zu hoch, werde aber trotzdem ab April wieder im Detail üben und gewisse Stellen überarbeiten, um das Bestmögliche herauszuholen.
Laura Sabine Schlenger: Ich habe mein Übungspensum erhöht und hoffe eine gute Punktzahl zu erreichen.
Journal: Womit oder wie bekommt ein Musiker kurz davor am besten die Nerven in den Griff?
Viola Weiskopf: Meine Pianistin und ich sind ein bewährtes Team. Im Anspielraum unterhalten wir uns immer gerne über alles Mögliche, und dann geht’s los!
David Jakobs: Zum Glück habe ich keine großen Probleme mit Nervosität und hoffe darauf, dass dies so bleibt. Dabei haben mehrere Vorspiele, die im Zeitraum kurz vor dem Wettbewerb stattfanden, sicherlich zu beigetragen. Ich denke, dass ich dies ebenfalls vor dem Bundeswettbewerb wieder so handhaben werde.
Laura Sabine Schlenger: Meine Nervosität bekomme ich am besten in den Griff, wenn ich vor dem Wettbewerb an die frische Luft gehe und eine kleine Strecke laufe.
Journal: Vielen Dank für die Antworten.
Die Fragen stellte Gregor Starosczyk-Gerlach.
Info:
Wer einige der Landespreisträgerinnen und -preisträger kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen zum Landespreisträgerkonzert am Sonntag, dem 21. April um 11 Uhr im Roten Saal der Hochschule für Musik Mainz, das der Landesmusikrat gemeinsam mit dem Lions Club Mainz-Schönborn und der Hochschule für Musik veranstaltet.
