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Band Fracture mit neuen Songs im KUZ Mombacher Heavy Metal-Legende führt das Festival an

Die Mombacher Heavy Metal-Band Fracture ist demnächst im KUZ zu hören. Foto: Fracture

MOMBACH – Wer hätte das gedacht? Ein kräftiger Schub für die Kultur in Mainz geht von Mombach aus. Zum einen stellt in diesen Tagen die Band „Fracture“ ihre neue Platte vor. Nach „Mombach“ (2017) und „Westring“ (2019) werden in diesen Tagen die Songs für die Platte „Polygon“ vorab veröffentlicht. Die Titel sind Namen, die allesamt eine Reverenz dem Mainzer Stadtteil erweisen und – wenn man es ohne Hintergedanken ausspricht – tatsächlich „cool“ klingen.

Schon mal von „Mombeach Metal“ gehört? Einen eigenen Musikstil erzeugt zu haben, was der Formation nachgesagt wird, das können wenige Bands von sich behaupten. Seit 2016 rocken die „Fracture“-Musiker, die sich 1982 in Mombach auf dem Tennisplatz des DJK kennengelernt und dort ihre ersten Auftritte haben, nach vorübergehender Auflösung erneut als Truppe die regionalen Bühnen. „Von uns hängt heute noch dort ein Bild in Tenniskleidung“, erzählt Uwe Juras, der Sänger der Gruppe. Neben ihm spielt in der heutigen Besetzung das weitere Gründungsmitglied, Andreas Kirst (E-Gitarre), sowie Mitglieder der ersten Generation Eberhard Schneider (E-Gitarre), Johannes Klein (Bass), Michael Boland (E-Gitarre) und Konstantin von Mengden (Schlagzeug).

Im 41. Jahr seit der Gründung verströmt die Band, die für viele Fans einen Legendenstatus hat, die ungebrochene Freude am gemeinsamen Musizieren auf künstlerisch hohem Niveau. Wobei der etwas verniedlichende Ausdruck, Musizieren, die verzerrten Gitarrenklänge und den Schlagzeugrhythmus des Heavy Metal- und Independent-Stils, der bisweilen mit Punk-Elementen bestückt ist, verdeckt, die an Musik von Accept, Krokus, Killer oder Judas Priest erinnern.

Show aus dem Heavy Metal-Guss: Fracture macht Mombach und Mainz „great“.
Foto: Fracture

1994 hat die Band das Landesnachwuchsfestival Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Radiowettbewerb „SWF3 Rookies“ in der Koblenzer Sporthalle Oberwerth gewonnen. „In landesweiten Ausscheidungen traten damals zig Bands mit unterschiedlichen Musikrichtungen an und ausgerechnet eine Heavy Metal Band aus Mombach ging als Sieger vom Platz“, erinnert sich Juras. Über vier Jahrzehnte sei es „Fracture“ gelungen – nebenberuflich – vergleichsweise hohe musikalische Gipfel zu erklimmen.

Bedauerlicherweise haben „Fracture“ wie so viele Propheten im eigenen Land im Stadtteil nicht den Status, den sie verdient hätten. Ein Auftritt bei einem Stadtteilfest wie dem „Rheinuferfest“ ist längst überfällig. Doch das ist eine andere Geschichte, die die Musiker nicht daran hindert, ihr Bekenntnis mit „Make Mombach great again“ auf ihren Shirts zu zeigen.

Doch nun zum zweiten Aspekt. Der Auftritt am 22. September im Mainzer Kulturzentrum (KUZ) beim „Rock&Bang“-Festival könnte – wenn alles gelingt – neben der Präsentation des eigenen, neuen Materials den besagten, kräftigen Schub für die Mainzer Musikszene mit sich bringen. Die Idee, kurz umrissen, stellt ein dreitägiges und kostenfreies Event, das Juras gemeinsam mit „mainzplus Citymarketing“ und der KUZ-Leitung auf den Weg gebracht hat. „Handgemachter, ehrlicher Rock aus Mainz“ mit Meat the Machine, Silent Agreement, While Cedars Grow und eben „Fracture“ eröffnen das Festival in der KUZ-Werkhalle am Freitag.

Die hochattraktive Mischung beim Festival wird von „Fracture“ aufgrund ihres Bekanntheitsgrades gewissermaßen angeführt. Der Sonntag, 24. September, ist als „Chill&Swing“-Tag, dem Rockabilly und Accoustic Punk vorbehalten.

Das Wesentliche liegt aber dazwischen und heißt „Sing&Win“. „KUZ unplugged sucht die beste Mainzer Nachwuchsband“, übersetzt Juras. Aus weit über 50 Interpreten habe eine Jury, die aus Kulturschaffenden bestand, sieben Künstler ausgesucht, die am Samstag in einen Wettbewerb treten. „Zu hören wird esoterischer Pop, Liedermacher, Independent und Classic Rock sowie moderner Pop sein.“ Die Prämierung übernehmen das Auditorium vor Ort und die Jury. Als Preise winken der Auftritt beim Tag der offenen Tür im KUZ und 1.500 Euro.

Letzten Endes gehe es darum, meint Juras, alle Beteiligten „great” zu machen: die Künstler, das Publikum, das KUZ und eben Mombach.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach