Start Budenheim Nach Stromausfall in Budenheim Auch der Landkreis zieht Bilanz

Nach Stromausfall in Budenheim Auch der Landkreis zieht Bilanz

Blick in die Einsatzzentrale. Foto: Kreisverwaltung Mainz-Bingen

BUDENHEIM – Nach dem knapp 24-stündigen Stromausfall in Budenheim meldet sich nun auch der Landkreis mit einem Fazit zum Einsatz der Rettungskräfte zu Wort: „Neben den Energieversorgern, der örtlichen Feuerwehr und Mitarbeitern der Gemeinde waren auch die Technische Einsatzleitung des Landkreises unter Führung des Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs (BKI) Yannick Georges und seinen beiden Stellvertretern Michael Braun und Michael März im Einsatz.“

Gemeinsam mit der Landesfacheinheit Presse- und Medienarbeit sowie Feuerwehren, Technischem Hilfswerk und Sanitätsdiensten aus dem Landkreis haben sie vor Ort den Budenheimer Wehrführer und Einsatzleiter Mario Amadori unterstützt. Dem ehrenamtlichen Einsatz der bisweilen weit über 100 Männer und Frauen aus dem gesamten Landkreis zollte Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) Respekt, aus ihrer Sicht habe die Zusammenarbeit tadellos funktioniert. „Wir sind dankbar, dass wir uns auf sie verlassen können“, sagte sie zu den Einsatzkräften bei ihrem Besuch im Krisenstab in der Kommandozentrale im Feuerwehrgerätehaus.

Über deren Einsatz reflektierte Brandschutzinspekteur Georges: „Auch für uns als Einsatzkräfte ist eine solche Situation eine Herausforderung“. Zu klären und einzuschätzen seien in solchem Notfall die Situation, die Lage und die möglichen Gefahren, die durch den fehlenden Strom entstehen. Dabei geht es um die Fragen: „Wer Hilfe benötigt, wie wir sicherstellen, dass Feuerwehr und Rettungsdienst zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden, wie planen wir das Personal ein – ein großer Teil war ja schließlich auch selbst vom Stromausfall betroffen – wie informieren wir die Bevölkerung?“

Es war jedenfalls eine Notlage, aus der nicht nur die gut 9.000 Budenheimerinnen und Budenheimer eine Lehre ziehen können, da sie über Nacht im Dunklen, zeitweise ohne die Wasserver- und -entsorgung, saßen. Aus den Schilderungen geht hervor, dass im Ort nichts mehr ging: „Kein Strom aus der Steckdose, kein Licht, keine Ampeln, die den Verkehr regeln, Geschäfte blieben zu, die Küche kalt, die Heizung aus, Tanken war unmöglich, Handynetz und Internet außer Funktion“. Vielen sei dabei sicher erst bewusst geworden, wie abhängig man von einer funktionierenden, zuverlässigen Strom- und Wasserversorgung sei, konkludieren die Verantwortlichen beim Landkreis.

Zugleich erinnern die Retter daran, dass sich jeder selbst darauf vorbereiten könne, eine Krisensituation in den Griff zu bekommen. „Eine Taschenlampe und Ersatzbatterien griffbereit, ein Notvorrat Lebensmittel und Wasser zu Hause, ein kleines batterie- oder mit Handkurbel betriebenes Radio, um sich informieren zu können“. Es seien Kleinigkeiten, die das Leben in der Krise erleichtern.

In dem Zusammenhang empfiehlt der Landkreis die Broschüren des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), „Katastrophenalarm – Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“, die unter www.bbk.bund.de heruntergeladen oder bestellt werden können.

An die Betreiber von Pflege- und Betreuungseinrichtungen und Personen, die aus medizinischen Gründen auf stromversorgte Geräte angewiesen sind, richtet die Kreisverwaltung besonderen Appell: Sie müssen mit Notfallplänen und externer Stromversorgung vorsorgen.

Georges: „In Budenheim haben wir das gut in den Griff bekommen, indem wir von unserer Seite Stromerzeuger bereitgestellt haben“. Sollten aber einmal tatsächlich größere Gebiete und Teile des Landkreises betroffen sein, „wird das schon schwieriger, fährt er fort. „Da sind zuallererst die Betreiber selbst in der Pflicht!“

Darüber habe die Kreisverwaltung schon bei den Planungen zur Gasmangelkrise 2022 ausdrücklich hingewiesen und per Videokonferenz und Schreiben hingewiesen. „Wir helfen, wo wir können, aber überall gleichzeitig können wir nicht sein.“

red