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Närrischer Sturm mit Benefiznote

MARIENBORN – Die Ortsverwaltung liegt in närrischer Hand. Mit musikalischer Unterstützung durch die Mainzer Kleppergarde und unter Böllerschüssen nahm der Karnevalverein „Die Brunnebutzer“ die Bastion der weltlichen Macht. Den Schlüssel zum Rathaus gab der Ortsvorsteher Claudius Moseler ohne Widerrede ab. In der Kürassier-Uniform präsentierte er sich ohnehin als klarer Anhänger der närrischen Gesinnung.

„Jetzt eröffnen wir die Fünfe Jahreszeit, hier in Marienborn, mit unserem Motto ,Bei den Brunnebutzer ein Helau erschallt – die Kürassier Garde wird elf Jahre alt‘“, rief der Vereinspräsident der Brunnebutzer, Volker Wagner, den bestens gelaunten Zuschauern des Spektakels zu. „Ihr seid alle auf den Platz gekommen und ich heiße alle Jecken willkommen. Hier wird heute kräftig gelacht, wir Narren übernehmen die Macht.“ Sein Verein habe eines dem viel gerühmten MCV in Mainz voraus, so der Vereinschef. „Die Brunnebutzer stehen auf festen Beinen und können es aufweisen. Doch keine Angst, es wird nicht wie Meenzer Schloss sein: Unsere Getränke sind süffig, doch die Preise sind klein“.

Ehrensitzungspräsident Hans-Karl Warken beim Verlesen des Närrischen Grundgesetzes. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Das närrische Grundgesetz trug der Ehrensitzungspräsident, Hans-Karl Warken, vor. Dazu zählte im elften Jahr des Bestehens der Kürassiergarde die Verpflichtung der Truppe, sich wenigstens einmal am Tag in voller Uniform an eigene Wurzeln zu erinnern. Außerdem, die Pflicht „sich vor den Spiegel zu stellen und lauthals zu sagen: Ach, was bin ich wieder schee, ein Schönerer ist nirgendwo zu seh’. Wenn ich mich seh‘, sag ich nur eins, wir sind die schönste Gard‘ von Mainz.“ Damit die Narren aber die Sitzungen der „Brunnebutzer“ in der Marienborner Narhalla sorglos genießen können, solle die Stadt Mainz die Schlaglöcher in Straßen des Stadtteils unverzüglich beseitigen, „da in ihnen schon kleinere Menschen verschwunden sind und nach Tagen erst wiederentdeckt wurden“.

Dem närrischen Spaßnachmittag vor der Ortsverwaltung verlieh der Marienborner Karnevalverein eine karitative Note. „Die Brunnebutzer“ verteilten die Spende von 888 Euro zu gleichen Teilen an vier Marienborner Kinder- und Jugendeinrichtungen. Der Reinerlös vom Benefizkonzert, den der Verein organisierte, ging in der Summe von je 222 Euro an die Kirchen- und Jugendarbeit der katholischen und der evangelischen Kirchen. Ebenfalls 222 Euro gingen an den Kindergarten Ruhestraße für den Kindermaskenzug, die gleiche Summe erhielt schließlich das neu gegründete Kinderballett „Brunneelfen“.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.