
INGELHEIM/MAINZ-BINGEN – Seit über einem Dutzend von Jahren, in diesem Jahr bereits zum 16. Mal, gehen am 1. Januar Dutzende von Menschen ins winterliche Wasser des Rheins. Das Neujahrstauchen in Ingelheim ist inzwischen nicht nur für manche vielleicht eine gewöhnungsbedürftige aber für andere offenbar spaßige Freizeitbeschäftigung. Die Veranstaltung verbindet sich mit einem Ziel: der Hilfe für Menschen aus der Region, die auf Unterstützung angewiesen sind.
Hinter dem Neujahrstauchen steht ein gleichnamiger Verein. Das Vereinsmotto bringt den Anspruch auf den Punkt: „Spaß haben und gleichzeitig Gutes tun“.
Die Mitglieder haben sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu unterstützen, die durch Krankheit oder Unfall ein schweres Schicksal tragen. Häufig bleiben dringend benötigte Therapien oder notwendige Hilfsmittel unerreichbar, weil Behörden oder Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen. Auch gesellschaftliche Ausgrenzung gehört für viele Betroffene zum Alltag. Genau hier setzt das Engagement des Vereins an.
Was im Jahr 2010 als kleine private Initiative begann, wird seit 2019 als gemeinnütziger Verein fortgeführt. Für viele Taucherinnen und Taucher ist es längst Tradition geworden, am Neujahrstag gemeinsam in die kalten Fluten des Rheins einzutauchen.
Sämtliche Spenden fließen in die sogenannten Herzensprojekte. Mit den Zuwendungen finanziert der Verein Therapiekosten oder unterstützt die Anschaffung dringend benötigter Hilfsmittel.
Im Mittelpunkt des Neujahrstauchens 2026 steht erneut ein Herzensprojekt aus der Region. Mit den gesammelten Spenden möchte der Verein Niklas Lücking unterstützen. Er lebt mit seinen Eltern in Wolfsheim und wurde als Frühchen geboren. Wenige Wochen später erlitt er eine Hirnblutung. Seitdem lebt er mit infantiler Cerebralparese und Epilepsie. Niklas kann nicht sprechen und nicht selbstständig laufen. Doch zeigte er trotz zahlreicher Krankenhausaufenthalte und Operationen in den vergangenen Jahren Fortschritte. Die Entwicklung erfordern regelmäßige, intensive Neurotherapien, die im Ausland stattfinden und Spastiken lindern, Beweglichkeit fördern und eine Verschlechterung der Wirbelsäule vermeiden sollen. Da keine Kostenträger die Therapien übernehmen, sind die Eltern auf Spenden angewiesen, um die Behandlung fortzuführen.
Das Neujahrstauchen findet am 1. Januar 2026 im Strandbad Ingelheim am Rhein statt. Der Start ist ab 13 Uhr vorgesehen. Auch im 16. Jahr steht der Sprung ins kalte Wasser für Gemeinschaft, Engagement und die Bereitschaft, Verantwortung füreinander zu übernehmen.
red
























