BODENHEIM – Naturschutzthemen stoßen in Bodenheim auf großes Interesse. Die Schlussfolgerung erlaubt die Zahl von rund 50 Teilnehmern, die der Einladung der Grünen aus Bodenheim zur Exkursion über die „Heimische Welt der Käfer und Falter“ mit Torsten Jäger folgten. Der Naturpädagoge und Exkursionsleiter traf bei der Kapelle Maria Oberndorf in Bodenheim auf eine bunt gemischte Gruppe wissensdurstiger Naturfreunde: Eltern mit Kleinkindern, Jugendliche und ältere Erwachsene waren gekommen, um die Welt der Insekten kennenzulernen.
Die Teilnehmer stellten im Laufe der rund zweistündigen Wanderung viele Fragen zu den Bewohnern der Naturschutzfläche und den dort vorkommenden Pflanzen. Jäger beschrieb zunächst die Bedeutung von Totholz am Beispiel eines Habitatbaums und ermöglichte auf diese Weise nicht nur den Kindern, die fasziniert dem bebilderten Vortrag lauschten, einen anderen Blick auf tote Bäume. „Totholz bietet Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Insekten und Tieren, auch im eigenen Garten. Käfer, Schmetterlinge und verschiedene Wespenarten legen ihre Eier im Totholz ab. Pilze und Moose schaffen ein Mikrobiotop für viele Organismen.“

Foto: Andreas Frings
Neben Käfern und Faltern leben auf dem geschützten Areal in Bodenheim unter anderem Zauneidechsen, Igel und ein Fasan, der sich unüberhörbar laut bemerkbar machte. Wie Jäger erläuterte, verstecken sich an der Stelle mitunter auch Rehkitze, sodass Spaziergänger, insbesondere mit Hunden, rücksichtsvoll sein müssen. Im Einzelnen lernten die Exkursionsteilnehmer den Schwarzkolbigen Braun-Dickkopffalter, Florfliegen, Streifenwanzen, den Roten Weichkäfer, Honigbienen, eine Goldwespe und das Sechsfleck-Widderchen kennen. Begleitet wurden die Wanderer zeitweise vom Fasan und zwei Stieglitzen auf den Wegdisteln, die zeigten, dass die Pflanzen nicht nur für Insekten wichtig sind.Im Nachgang zeigte sich der Exkursionsleiter erfreut über das Interesse von Klein und Groß: „Ich konnte an Beispielen verdeutlichen, wie belangvoll biologische Vielfalt ist und dass alles in der Natur aufeinander aufbaut.“ Er habe zudem den Teilnehmern versucht zu zeigen, welche unkomplizierten Maßnahmen sie persönlich treffen können, um die Insektenvielfalt zu bewahren. „Beispielsweise durch naturnahe Gärten, Blumenwiesen und Nisthilfen.“
Dem Bau von Nisthilfen für Wildbienen widmet sich übrigens der Workshop am 31. August in Bodenheim, den die Grünen mit Jägers Unterstützung als Wildbienenbotschafter von BUND anbieten wollen. Weitere Infos dazu gibt es hier.