Start Gesellschaft Nicht in Sprachlosigkeit verharren

Nicht in Sprachlosigkeit verharren

INGELHEIM – 80 Jahre ist es her, dass in ganz Deutschland Synagogen brannten. Alljährlich gedenken viele Bürger am Synagogenplatz in Ober-Ingelheim am 9. November der Reichspogromnacht in einer kleinen Feierstunde.

In seiner Rede mahnte der Ehrenvorsitzende des Deutsch-Israelischen Freundeskreises (DIF) Hans-Georg Meyer zum einen vor der Floskel „Nie wieder“. Zum anderen fragt er, wie man aus der achselzuckenden „Da kann man nichts machen“ Mentalität herauskäme. Neue rechte Strömungen von „Alt- und Neu-Gestrigen“ sollten nicht in die Lage versetzt werden, ihren Hass gegen Minderheiten wieder schüren zu können.

Oberbürgermeister Ralf Claus widmete sich in diesem Jahr den Problemen der Menschenrechte, der Toleranz und dem Verständnis füreinander. Es scheine ihm immer schwieriger zu werden, diese gesellschaftlichen Themen einzufangen.

Schülerinnen vom Sebastian-Münster-Gymnasium hatten sich nach einer genauen Beschäftigung mit Ingelheims jüngster Jüdin Renate Wertheim eigene Gedanken zu einem neuen Miteinander im Kleinen, in der Hausgemeinschaft und der Nachbarschaft gemacht.

Auch Pfarrer Peter Fleckenstein von der Evangelischen Versöhnungskirche rief dazu auf, wieder Worte zu formulieren und nicht in Sprachlosigkeit zu verharren. Und Klaus Dürsch vom DIF forderte mehr Aufmerksamkeit gegenüber Minderheiten an.

Die Gedenkstunde wurde musikalisch mit Cello und Akkordeon vom Duo Kocurek vom Weiterbildungszentrum begleitet.

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