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Nino Haase will sich für gefordertes Tempolimit am Mainzer Kreuz stark machen Nino Haase will sich für Tempo 80 am Mainzer Kreuz stark machen

Dauerbrenner Lärm – Kann OB Nino Haase ein Tempolimit durchsetzen? Foto: kga

MARIENBORN – Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) war in die Sitzung des Ortsbeirats in Marienborn gekommen und stellte sich den vielen brennenden Fragen des Gremiums und einiger Bürger, gab Vorschläge, nannte mögliche Lösungsansätze und nahm vieles mit, um sie innerhalb der Verwaltung möglichst zur Zufriedenheit aller zu klären. 70 Minuten nahm Haase sich Zeit, um über Straßenbeläge und Markierungen, Mülleimer,Informationsflüsse aus der Verwaltung, über Gelder und die Verkehrsüberwachung zu reden. Auch um Lärm ging es, ein Thema, das den von zwei Autobahnen gesäumten Stadtteil besonders beschäftigt. Und von dem Haase sagte: „Das Lärmschutzthema ist hier prominent.“ Er versprach, er werde an den Landesbetrieb Mobilität (LBM) schreiben. „Es ist ja irrsinnig zu sagen, wir können uns da nicht einmischen.“

Gerade erst hatte die um Lars Weber (ehemals FDP) angewachsene ÖDP-Fraktion auf ihre Anfrage vom Mai eine ähnlich klingende Antwort erhalten. Die Fraktion hatte wissen wollen, ob die Verwaltung Chancen sehe, zwecks des Lärmschutzes in den Autobahnabschnitten entlang der Marienborner Wohngebiete in Zukunft Tempo 80 als Regelgeschwindigkeit festzulegen. Denn wenn einmal die Bauarbeiten am Mainzer Kreuz beendet seien, würden logischerweise neue Geschwindigkeiten ermittelt und Schilder aufgestellt.

Die Antwort kam rechtzeitig zur Ortsbeiratssitzung. Hierin verweist Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) in knappen Worten auf die Autobahn GmbH des Bundes, diese sei für die Beantwortung solcher Fragen zuständig. Die Stadt könne da keinen Einfluss nehmen. Der Verwaltung fehle es an Engagement, sie erklärt einfach, sie dürfe sich nicht einmischen, ärgerte sich Eckhard Grabowski, Mitglied der „Bürgerinitiative Lebenswerteres Marienborn“. Der Jurist wetterte: „Die sollen sich mal an uns von der Bürgerinitiative wenden, damit sie endlich aufhören zu sagen, man sei nicht befugt, eine Tempobeschränkung zu fordern. Das ist einfach falsch.“

Auch der Oberbürgermeister sieht, dass verschiedene Vorhaben, wie etwa der mögliche sechsspurigen Ausbau der A 60 oder auch die viel diskutierte Verbreiterung der A 643 auf sechs Spuren, fraglich seien. Die Planungen zum Ausbau des Mainzer Rings seien 30 Jahre alt, sie müssten angepasst werden. „Ich bin kein Befürworter des Ausbaus“, gab Haase offen zu. „Die Belastung der Anwohner hier ist jetzt schon groß, mehr geht nicht.“  Der Marienborner Dauerbrenner „Lärm“ geht mit dem neuen OB also in eine neue Runde. Man könne nur hoffen, dass am Ende die richtigen Schilder aufgestellt werden, so David Nierhoff (Grüne).

kga