MARIENBORN – Christa Moseler zeigte sich empört: „Vandalismus als Totschlagsargument kann nicht gelten“, erklärte das Mitglied der ÖDP-Fraktion im Marienborner Ortsbeirat, die bei der letzten Sitzung des Jahres ein Sonnensegel für den Bernd-Noll-Spielplatz im Neubaugebiet forderte. Die dort gepflanzten Bäume seien noch nicht hoch genug gewachsen, um im Sommer ausreichend Schatten für die dort spielenden Kinder zu spenden.
David Nierhoff von den Grünen hatte eingeworfen, dass ein solcher Antrag vor ziemlich genau fünf Jahren schon einmal gestellt worden war, damals sei es auch um eine beschattete Fläche für Kinder gegangen. Die Verwaltung hatte abgelehnt mit dem von NIerhoff zitierten Argument, Sonnensegel im öffentlichen Raum müssten täglich auf- und abgebaut werden, um sie so vor möglichem Vandalismus und auch vor Witterungseinflüssen zu schützen. Dies sei zu aufwändig und teuer, hieß es damals. Für angemessenen Sonnenschutz durch entsprechende Kleidung müssten die Eltern selbst sorgen. Nierhoff stellte sich zwar nicht gegen den Antrag der ÖDP, gab aber zu bedenken, dass die Haltung der Verwaltung von damals sich wohl kaum geändert haben dürfte. Die Sachlage sei ja unverändert. Vandalismus könne nie ausgeschlossen werden, sagte er.
Michael Ruf, (ÖDP) erzählte, er wisse von Eltern, die bei der Stadt bezüglich eines Sonnensegels nachgefragt hätten. Die Antwort soll mehr als dreist gewesen sein, sagte Ruf. Angeblich hieß es von Seiten der Verwaltung, man solle sich Kannen besorgen und die Bäume mehr gießen, dann würden diese auch schneller wachsen und Schatten spenden. „Deshalb versuchen wir es jetzt mit dem Antrag“, sagte Ruf. Auch der Kindergarten habe ein Sonnensegel über der Sandkiste, hieß es aus dem Gremium. Dort allerdings könne das Segel eher beaufsichtigt werden als auf einem öffentlichen Spielplatz. Nierhoff wisse um die Situation im Neubaugebiet. „Ich gehe ja selbst mit meinen Kindern dorthin“, sagte er. Dennoch zeigte er sich skeptisch, dass der Antrag auf offene Ohren in der Verwaltung stoßen werde. Trotzdem stand das gesamte Gremium hinter dem von der ÖDP geäußerten Wunsch. Vielleicht könnte ein Hausmeister für die Betreuung eines Sonnensegels eingestellt werden. Dieser sollte regelmäßig am Spielplatz vorbeischauen und das Segel abends einrollen, um eventuelle mutwillige Zerstörung zu verhindern. Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP) fügte den Vorschlag bezüglich der Kontrolle noch in den Antrag ein, dann wurde er an die Verwaltung weitergereicht.
kga