Mombach – Für Menschen auf der Suche nach den kleineren und größeren Dingen, die das Leben schöner machen, ist der Stijl-Markt eine wahre Fundgrube. Seit fast zehn Jahren lockt der selbst ernannte „Marktplatz für junges deutsches Produktdesign“ das Publikum an, das gerne die Massenprodukte meidet und lieber jenseits des Mainstreams nach den besonderen Trends schaut.
In der Halle 45 in Mombach haben über 160 Aussteller ihre Zelte aufgeschlagen und die Halle mit außergewöhnlichen Produkten aus dem Bereich Wohnen, Kleidung, Möbeln und Einrichtungsgegenstände aller Art gefüllt. „Die Messe bietet mir die Möglichkeiten, die ich so auf diversen Festmärkten bisher nicht bekommen habe“, sagt die Designerin von Vanka Arts. Die Architektin aus Aschaffenburg präsentiert vier Ideen aus ihrer Werkstatt. Es sind schlichte aber schmucke Wandregale und -halterungen für beispielsweise Blumenschmuck. „Man merkt, dass das Publikum an Design interessiert ist und sich in der Materie auskennt.“ Die zweitägige Messe sei ein Gewinn für sie, auch hinsichtlich der Organisation. „Alles top“ lobt sie die Mainzer Agentur, neue Projekt GmbH. Die Gesellschaft um den Geschäftsführer Christian Voigt hat vergleichbare Märkte in vielen deutschen Städten installiert. Der nächste Stijl-Markt gastiert in München.
Die Außergewöhnlichkeit der Ware fällt weniger in der Abteilung Kleidung auf. Wenn auch hier junge Designer ihre Labels präsentieren. Die Extravaganz haftet klar an der Fülle an Accessoires sowie den einzelnen Möbeln und dem Kleinkram, der zum Alltag gehört. Bei der Stijl-Messe stechen die Produkte aus der Masse klar hervor. Die Schlüsselanhänger, Geldbeutel, Postkarten, oder Etuis für Gott was weiß, haben alle den einen Zweck: Den Augenblicken im Alltag, in denen sie zum Einsatz kommen, eine besondere Prägung zu geben. Wie die Mikro- und Color-Wallets: kleine Geldbörsen. Im Stand daneben bietet eine Papp-Watch, eine digitale Armbanduhr, die in einem reißfesten und wasserabweisenden synthetisch hergestellten Papier ruht, eine aufregende Alternative zu Massen-Digitaluhren. Ein Stück weiter werden Postkarten präsentiert, die sich zu 3-D-Bildern zusammen bauen lassen. Auf individuellen Einladungen porträtieren andere Anbieter die Gesichter der Versender.
Den Spezialitäten für den Gaumen stehen dem Anspruch des Extraordinären in nichts nach. Hier kann fast alles probiert werden. Kleine Häppchen schmücken – so muss man es beschreiben – nicht nur den Tisch und sind für das Auge hübsch anzusehen. Sie schmecken auch gut. Die Gespräche zwischen den Aussteller und Interessenten klingen wie Unterhaltungen unter Gleichgesinnten. Wer die Messe verpasst hat, hat etwas versäumt. Zum Glück kann die Still-Avantgarde viele der Produkte im Online-Shop des Stijl-Marktes (stijlmarkt.de) in Augenschein nehmen.
