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Personalmangel führt zu ungünstigen Öffnungszeiten des Postshops Nur noch einmal am Nachmittag ist zu wenig, klagen Berufstätige

Die Öffnungszeiten des Postshops sorgen für Ärger. Foto: kga

LERCHENBERG – „Nicht akzeptabel“ nannte Christdemokrat Andreas Michalewicz bei der jüngsten Lerchenberger Ortsbeiratssitzung die neuen Öffnungszeiten des Postshops im Einkaufszentrum. Insbesondere für Berufstätige sei es unmöglich, zu den jetzt geltenden Zeiten die Filiale aufzusuchen, um eine dort vom Zusteller deponierte Postsendung entgegenzunehmen. Nur noch an Montagen hat der Shop zwischen 14.30 und 17.30 Uhr geöffnet, an allen anderen Werktagen sind die Türen jeweils nur drei Stunden zwischen 9 und 12 Uhr offen. „Da sind die meisten längst auf der Arbeit.“ Die Fraktion forderte mit ihrem Antrag die Hilfe der Verwaltung. Sie möge mit dem Dienstleister abstimmen, dass zum einen die Öffnungszeiten arbeitnehmerfreundlicher festgelegt werden. Zudem solle die Verwaltung darauf hinwirken, dass Pakete, die nicht an der Wohnungstür abgegeben werden konnten, nicht standardmäßig im Postshop, sondern in der nur wenige Meter entfernten Packstation hinterlegt werden.

Das Problem mit der Post auf dem Lerchenberg sei alt, lediglich der Name der Filiale habe sich im Laufe der Jahre geändert. Jetzt also ist es der Postshop. „Ich habe schon oft vor verschlossener Tür dort gestanden“, ärgerte sich auch Horst Zorn (SPD). Wenn man einen Zettel im Briefkasten vorfinde, der einem sagt, dass ein Paket im Postshop hinterlegt wurde, wolle man es auch haben. Doch wenn nur eine Woche Zeit bleibe, bis es von dort zurück an den Absender geschickt werde, sehe es für viele Lerchenberger nun schlecht aus. Michalewicz: „Wenn jemand Pakete nur am Nachmittag abholen kann und es ist bereits Montagabend, dann ist es schon zu spät.“ Die Rücksendung sei fast garantiert.

Oft stehen Kunden vor verschlossenen Türen. Foto: kga

Horst Zorn und auch Max Klaus (Grüne) warnten: Wenn es den Kunden zu kompliziert wird, wandern sie ab nach Klein-Winternheim, Marienborn oder Bretzenheim. „Da kann es passieren, dass der Postshop irgendwann ganz geschlossen wird“, so Zorn. Und Klaus führte aus, das Einkaufszentrum sei für viel Geld neugestaltet worden, um den Ort wieder attraktiver zu machen. Ein Dienstleister vor Ort habe dann auch eine Bringschuld. Das schönste Einkaufszentrum nütze nichts, wenn keine Anbieter da seien oder die Läden ständig geschlossen hätten.

Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD) reihte sich in die Diskussion ein. Sie habe mit der zuständigen Stelle bei der Post gesprochen. Die hätte gerne wieder einen Laden, der die Dienstleistungen der Post mit übernimmt. Es fehle an Personal, deshalb auch seien die Öffnungszeiten geändert, jedoch insgesamt nicht reduziert worden. Grundsätzlich sei man bereit, eine weitere Person einzustellen, jedoch finde sich niemand. Hier wurde Westrich nun aktiv und rührte im Ortsbeirat die Werbetrommel. Wer jemanden kenne, der nachmittags arbeiten und sich etwas dazuverdienen wolle, sei aufgerufen, sich für den Postshop zu bewerben.  Die Post habe ihr zugesichert, die Bewerbungen zu prüfen und jemanden einzustellen, so Westrich. Um dem Wunsch vieler Bürger nach „besseren Öffnungszeiten“ zu entsprechen, winkte das gesamte Gremium zunächst einmal den CDU-Antrag an die Verwaltung durch.

kga