NACKENHEIM Eine kleine Gruppe von emsigen Pflanzhelfern der gemeinnützigen Stiftung Wald zum Leben hat am 11. Februar eine 3.100 qm große Baumwiese angelegt. Die Fläche liegt direkt an der Nackenheimer Karl-Arand-Straße zwischen dem Wäldchen und dem Zubringer zur B9. Es wurden 26 Wildobst-Hochstämme und im Übergang zum Grasland bzw. einem ehemaligen Blumenfeld kleinere Gehölzgruppen gepflanzt.
„Wir nutzen die Fläche ggf. als Ausgleichsfläche für die kommenden Bauabschnitte des Gewerbegebietes,“ erklärt der Ortsbürgermeister René Adler, „so kommen die Interessen der Wirtschaft, des Handwerks und des Naturschutz zusammen.“ René Adler griff bei der rund 3 stündigen Pflanzaktion selbst zum Spaten. Außerdem halfen eine Gruppe junger Studenten aus Mainz und ein kleines Freiwilligen-Team der Stiftung. „So muss das sein,“ freut sich Geschäftsführer Dominik Gabel über die Pflanzaktion, „gutes Wetter, viele Hände und eine ordentliche Brotzeit. Und schon entsteht ein wunderbares neues Biotop in Rheinhessen.“
Gepflanzt wurden 7 unterschiedliche Wildobst-Baumarten: Elsbeere, Speierling, Eberesche, Vogelkirsche, Kirschpflaume Walnuss und Eberesche. „Bei der Auswahl der Bäume achten wir auf Vielfalt,“ erklärt Dominik Gabel, „denn der Schwund der Artenvielfalt ist neben dem Klimawandel das größte Umweltproblem unserer Zeit.“ In einer Übergangszone zwischen Wiese und einem von Hartriegel durchzogenen Teil wurden außerdem mehrere Gehölzgruppen angelegt. Dort wurden junge Wildobstbäume, umrahmt von Hasel, Schlehe, Liguster, Pfaffenhütchen und wolliger Schneeball gesetzt.
„Diese Gehölzgruppen sind ein wunderbarer Schutz für Kleinsäuger,“ so Dominik Gabel, „sie sind aber genauso wichtig für die Artenvielfalt und bilden außerdem einen gutes Feuchtigkeits-Reservoir bei lang anhaltender Trockenheit.“ Überhaupt bildet das angrenzende Hartriegel Grundstück eine gute Referenz. „Auch wenn der Hartriegel oft verpönt ist, weil er so schnell wuchert,“ erklärt Gabel,“ wir gehen davon aus, dass die Bäume im Hartriegel besser gedeihen als die Bäume auf der nackten Wiese. Eben weil dort Feuchtigkeit besser gehalten wird.“
Zur besseren Entwicklung bekommen alle Bäume bei der Pflanzung einen besonderen Cocktail mit auf ihren Lebensweg. Alle Wurzeln wurden in eine besondere Tunke getaucht: Ein Mix aus unterschiedlichen Pilzkulturen, die das Ausbilden von Feinwurzeln befördern und damit das Anwachsen der Bäume erleichtern soll. Denn ähnlich wie unsere Darmbakterien hilft eine ganze Kolonie aus Pilzen und Bakterien auch den Bäumen bei einer gesunden Entwicklung.
Ortsbürgermeister René Adler freut sich über die Kooperation mit der Stiftung Wald zum Leben. „Die Fachkompetenz der Stiftung aus über 30 Projekten dieser Art in Rheinhessen können wir als Gemeinde nicht leisten. Wir können helfen, solche Projekte wie die Mühlgraben-Wiese auf den Weg zu bringen. Eine Win-Win Situation: Für die Gemeinde und die Natur.
Die Pflanzung fand am 11.Februar von 10 – 13 Uhr statt.
Kontakt: Johannes Steinbronn 0151-12702787, Dominik Gabel
Autor: red