BRETZENHEIM – Ist die Umwandlung des verkehrsberuhigten Bereichs in der Bahnstraße von Werners Backstube bis zur Anemonen-Apotheke in eine Fußgängerzone sinnvoll oder nicht? Darüber gibt es im Bretzenheimer Ortsbeirat seit geraumer Zeit unterschiedliche Meinungen. Grüne und SPD sind dafür, die übrigen Fraktionen dagegen. Nun stellte sich der Bretzenheimer Arzt Dr. Kurt Braunbeck, Sprecher der neuen Bürgerinitiative „Lebendiges Bretzenheim“, im Ortsbeirat vor. Diese Initiative, der sich insgesamt mehr als 40 Gewerbetreibende mit rund 200 Mitarbeitern angeschlossen haben, spricht sich für die Beibehaltung des aktuellen verkehrsberuhigten Bereiches und gegen eine Fußgängerzone aus (wir berichteten). Die Geschäfte seien auf Parkplätze und eine gute Erreichbarkeit angewiesen. Diese sei mit der Schaffung einer Fußgängerzone existentiell gefährdet. Braunbeck: „Ein autofreies, aber totes Bretzenheim kann nicht im Interesse aller Beteiligten sein.“
„Wir sind immer gesprächsbereit, es sind keine Fakten geschaffen worden“, sagte Ortsvorsteherin Claudia Siebner (CDU) im Namen des Ortsbeirates. Sie bot Gespräche außerhalb des Gremiums zwischen den Fraktionssprechern im Ortsbeirat und Vertretern der Initiative an. Auf 30 Metern möglicher Fußgängerzone seien schlecht Außengastronomie und mediterranes Ambiente möglich, kritisierte Uwe Marschalek (FDP) die Umbaupläne. „Wir wünschen uns alle einen lebendigen Ortskern, haben aber unterschiedliche Herangehensweisen“, erwiderte Alena Haub (Grüne). Im Bereich von der Bäckerei Werner bis zur Apotheke fielen keine Parkplätze weg. Florian Kärger (Grüne) schlug vor, einfach wie vereinbart 2022 in die Gespräche zu gehen. „Ich bin für einen Dialog und eine breite Diskussion“, bekräftigte Michael Wiegert (SPD).
Auch die Zuschauer meldeten sich zu Wort. „Es darf nicht über die Köpfe der Anwohner hinweg entschieden werden“, meinte Manfred Crezelius. Auch Andrea Oppacher-Friedrich von der Nachhaltigkeitsinitiative meldete Gesprächsbedarf an.