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Protestantische Freiheit – Reformationsgottesdienst in Oppenheim Reformation >>>Albert Schweitzers Glaubensfreiheit im Licht Martin Luthers

Albert Schweitzer 1954 auf dem Balkon des Weinguts Schmitt in Nierstein. Die Predigt im Gottesdienst zum Reformationstag spürt seinen Gedanken nach. Foto: Archiv Geschichtsverein Nierstein

OPPENHEIM – Mut zum eigenen Denken und Handeln verbindet als Haltung den Reformator Martin Luther mit dem Humanisten und Theologen Albert Schweitzer. Den gemeinsamen Denkansätzen der beiden Theologen spürt der diesjährige Reformationsgottesdienst in der Oppenheimer Katharinenkirche nach. Dazu laden das Evangelische Dekanat Ingelheim-Oppenheim und die Evangelische Kirchengemeinde Oppenheim am 31. Oktober ein. An den Gottesdienst schließt sich eine Finissage der aktuellen Schweitzer-Ausstellung an.

Die Predigt im Gottesdienst, der um 20 Uhr beginnt, hält Pfarrer Prof. Dr. Werner Zager unter dem Titel „Protestantische Freiheit im Sinne von Albert Schweitzer“. Schweitzer habe sich vom Geist Jesu leiten lassen und darin eine größere Wahrheit gesehen als in den „Geistespalästen der gewöhnlichen Dogmatik“, so der Theologe und Schweitzer-Experte. Welche Bedeutung diese Freiheit heute haben kann, steht im Mittelpunkt der Predigt.

Die Verbindung zu Schweitzer nach Rheinhessen kommt nicht von ungefähr: Das Jahr 2025 steht unter anderem im Zeichen seines 150. Geburtstags am 14. Januar im elsässischen Kaysersberg. Die Botschaft, die das Leben des Arztes, Theologen und Musikers heute vermittelt, fand ihren Ausdruck in seiner bekannten Sentenz: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“

Auch in der Region hinterließ Schweitzer Spuren. In Nierstein erhielt er 1951 eine Auszeichnung und lernte den evangelischen Theologen Martin Niemöller kennen. Beide wurden Freunde. Vor Kurzem erinnerte der Geschichtsverein Nierstein an Schweitzers Wirken und seine Besuche in der Stadt am Roten Hang. Eine vom Verein am Haus in der Bildstockshohl 5 angebrachte Gedenktafel erinnert an Schweitzers Aufenthalte.

Der Humanist, Friedensnobelpreisträger und Musiker soll auch musikalisch mit der Region verbunden gewesen sein und an den Orgeln in Oppenheim und Nierstein – vermutlich auch in Ingelheim – gespielt haben.

Die Musik erklingt zum Reformationstag: Der Abendgottesdienst wird von der Kantorei St. Katharinen, dem Bläserensemble St. Katharinen sowie den Posaunenchören des Dekanats und der Propstei gestaltet. Die liturgische Gestaltung übernehmen unter anderem Dekan Olliver Zobel und Pfarrer Eric Bohn. Der Empfang im Anschluss begleitet die Finissage der Wanderausstellung „Albert Schweitzer – grenzenlose Menschlichkeit im Denken und Handeln“, die noch bis zum 31. Oktober in der Katharinenkirche zu sehen ist.

 

red