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„Regenbogen-Kinder“ ziehen im Pfarrhaus ein Das Nackenheimer katholische Pfarrhaus ist jetzt wieder bewohnt

Foto: Klaus Böhm

NACKENHEIM – Der Eine oder Andere hat es vielleicht schon mitbekommen: Am Tor des Pfarrhauses sind mittlerweile zwei Briefkästen angebracht. Seit Anfang August ist es wieder bewohnt. Das  historische Pfarrhaus der katholischen Gemeinde St. Gereon Nackenheim wird jetzt erfüllt mit jungem Leben: Nach mehr als  25 Jahren am bisherigen Standort in Nierstein-Schwabsburg ist die Tagesgruppe „Regenbogen“ der Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegard in  das 1835 erbaute Pfarrhaus umzogen. Zehn Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren werden hier nunmehr nach der Schule – und natürlich auch in den Ferien, tagsüber von drei Pädagoginnen und Pädagogen und einer Hauswirtschaftskraft betreut. Sie werden für die Schule lernen, gemeinsam  essen, spielen und viele Dinge tun, die junge Menschen eben gerne tun.

Pfarrer Christian Kaschub ist sehr froh über die neue Kooperation, wie er bei der Segnung der Räume während der kleinen Einweihungsfeier betonte: „Es ist wirklich gut, dass die Kinder der Tagesgruppe das Pfarrhaus wieder mit Leben füllen und wir mit dem Träger Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegard einen kirchlichen und sozialen Partner gefunden haben.“ Besonders froh sind wir, dass das Pfarrbüro als Verwaltungszentrale  und Sprechstundenort mit dem Pfarrer in Nackenheim erhalten bleibt. Das Pfarrarchiv im obersten Stockwerk steht weiterhin zur Dokumentation und historischen Recherche in Nackenheim zur Verfügung.

Das Angebot der Tagesgruppe ist eine Maßnahme nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz. Es richtet sich an Kinder und deren Familien, die sich vorübergehend in besonders belastenden Lebenssituationen befinden. Neben der Betreuung und Förderung der Kinder in der Gruppe werden neue Impulse in die Familien getragen. Gemeinsam mit den Eltern und Kindern werden Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und umgesetzt und auf diese Weise die Familien unterstützt und ihre Selbsthilfepotentiale gestärkt. Dem Team der Tagesgruppe Regenbogen stehen hierfür die Kolleginnen des psychologisch-therapeutischen Fachdienstes mit ihrem Beratungs- und Diagnostikangebot zur Seite.

Im Jugendamt des Landkreises Mainz-Bingen freut man sich über den erfolgten Umzug. „Die Tagesgruppe Regenbogen ist ein wichtiges Angebot in der Erziehungshilfe für uns. Es ist einfach gut, dass diese sinnvolle Arbeit in Nackenheim fortgesetzt wird“, zeigt sich Petra Schott, die Leiterin des Jugendamtes, sehr zufrieden.

Christine Praetorius, die zuständige Bereichsleiterin der Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegard, macht auf die besonderen Schwierigkeiten in der Corona-Zeit aufmerksam:  „Um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden, gelten weiterhin besondere Hygienebedingungen.“ Die Pädagogin bedauert vor allem, den Nackenheimern vorerst die Gruppe in dem alten Pfarrhaus nicht zeigen zu können:  „Die sinnvollen geltenden Einschränkungen stehen unserem Wunsch entgegen, die neue Tagesgruppe mit einem großen öffentlichen Einweihungsfest zu feiern. Sehr gerne hätten wir uns der Pfarrgemeinde und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern in einem persönlichen Kontakt vorgestellt. Dies werden wir in einem größeren, festlichen Rahmen vorerst nicht umsetzen können.“

Das pädagogische Team in Nackenheim um Teamleiter Matthias Krauß freut sich aber trotz aller Corona-bedingten Einschränkungen auf die Begegnungen mit den Nachbarn: „Wir werden uns bestimmt immer wieder sehen im Ort.  Sprechen sie uns gerne an! Wir wollen schließlich Teil der guten Nackenheimer Ortsgemeinschaft werden.“

Klaus Böhm