Keine Probleme mit der geplanten Steinbruchverfüllung hat die FDP im Ortsbeirat, wie Fraktionschef Dr. Christian Hecht erklärt. Politisch sei das Thema bereits mit breiter Mehrheit, in Mainz wie auch im Ortsbeirat entschieden worden. Den Laubenheimern wurden von der Verwaltung die Planungen ausführlich vorgestellt und kritische Fragen zur Schadstoffbelastung dabei nachvollziehbar beantwortet. Dabei konnten Befürchtungen weitgehend entkräftet werden. Auch die Planungen für das Naherholungsgebiet wurden positiv aufgenommen und es wurde ihnen zugestimmt. Allerdings haben die Ortsbeiräte gefordert, dass von Laubenheim aus ein Zugang zu dem begrünten Gelände geschaffen werden muss. Die FDP wird an dieser Forderung festhalten. Eine zügige LKW-Zufahrt ist nötig, damit die Wormser Straße nicht zu sehr blockiert wird. Die FDP versteht durchaus die Verunsicherung bei den Anwohnern. Deshalb muss die Verwaltung die Bedenken zerstreuen. Es sei unverantwortlich und unakzeptabel, dass von Vertretern der BI Ängste geschürt würden.
Die Orts-CDU wünscht sich eine Versachlichung des Themas, wie Vorsitzender Norbert Riffel ausführt. Einerseits sei es für alle Bürger ein Vorteil, wenn Erde in nahem Bereich entsorgt werden kann. Bei allen Neubaumaßnahmen, ob Straßenbau, Hausbau oder Industriebauten, fällt zwangsläufig Erdaushub und sonstiges Material an. Weit entfernte Deponien führten zu einer Kostensteigerung, die letztendlich alle zahlen müssen und wenn man es zu Ende denkt, sogar der Mieter einer Wohnung. Die Sorgen der BI müssten trotzdem ernst genommen werden. Die verantwortliche Verwaltung, so Riffel, müsse strengstens darauf achten, dass nur genehmigtes Material (Deponieverordnung DK 1 und DK 2) eingebaut wird. Die Bürger Laubenheims wollen nicht in der Nähe einer Giftmülldeponie leben und sich dadurch Gesundheitsrisiken aussetzen. Es wäre von Vorteil, wenn sich Stadt und BI mit den Fakten auseinandersetzten und zu einem sachlichen Konsens kämen. Dies sei im Interesse aller Bürger.
„Geschockt“ von Informationen über eine Deponie am ehemaligen Weisenauer Steinbruch zeigt sich SPD-Parteichef Ralf Geissner. Es habe sich eine sehr aktive Bürgerinitiative gebildet, weil nach deren Meinung nicht auszuschließen sei, dass u.a. krebserzeugende Schwermetalle, asbesthaltiger Bauschutt und dioxinhaltige Filterstäube deponiert werden. Weisenauer und Hechtsheimer Wohngebiete lägen sehr nah an der Anlage und es bestünde die Gefahr, dass Giftstoffe durch den Wind heran geweht werden. Laubenheimer Wohngebiete seien weiter entfernt. Um das Grundwasser zu schützen, müssten Schutzvorkehrungen u.a. mit einer Folie vorgesehen werden. Was aber passiere, wenn die Folie reißt oder bei einem Jahrhunderthochwasser alles überläuft? Die Unterlagen waren ausgelegt und Einwendungen konnten vorgebracht werden. Geissner geht davon aus, dass Einwendungen eingebracht wurden und Klagen erhoben werden. Es gäbe viele kritische Argumente gegen die Deponie und die Stadt Mainz sollte erst dann mit den Arbeiten beginnen, wenn alle Fragen einvernehmlich geklärt sind.
Politiker-Stimmen, von Klaus Schmitt zusammengestellt