HARTENBERG-MÜNCHFELD – Es ist Mittag und die Wohnstube des Ehepaars Elisabeth und Horst Schneider im Münchfeld ist gut gefüllt mit Familienmitgliedern und Nachbarn. Die Schneiders hatten vor 65 Jahren im Gonsenheimer Rathaus geheiratet. Darauf wollten viele mit ihnen anstoßen, der Sohn ist da, die Tochter ebenso und die stellvertretende Ortsvorsteherin von Hartenberg-Münchfeld, Jutta Lukas (CDU).
Das Paar, sie 87, er 88 Jahre alt, haben eine Tochter Birgid Schönig von 64 Jahren und einen Sohn Michael Schneider von 57 Jahren, vier Enkelkinder, davon ist der Älteste schon 23 Jahre.
Elisabeth arbeitete als Fachverkäuferin für Lederwaren, Horst arbeitete als Hochbauingenieur. Damals beim Kennenlernen gingen sie beide an Fastnachtsdienstag in verschiedenen Gruppen zum Tanzen. Horst schaute zu ihr hinüber und forderte sie auf, Elisabeth willigte ein. Es hat nicht gleich gefunkt, es wäre Liebe auf den zweiten Blick gewesen. Nun dauerte es noch zwei Jahre des Kennenlernens, da verlobten sich die Eheleute Schneider. Ihre Eltern haben ihren Verlobten recht schnell und gern in ihrer Familie willkommen geheißen, er war noch Student für Hochbau.
65 Jahre Ehe – wie haben Elisabeth und Horst das geschafft? „Wir haben immer ab und zu gegeben“, sagte Elisabeth. Viele Jahre lang waren die Rollen bei Familie Schneider klar verteilt. Horst ging arbeiten, Elisabeth kümmerte sich halb um den Haushalt und halb um den Verkauf der Lederwaren, als das Kind kam. Zuletzt hat Elisabeth nochmal 1986-91 in der Lederwarenbranche gearbeitet. Ihr Mann wurde mit 63 Jahren pensioniert. Das Auto wurde noch nicht abgeschafft, allerdings fährt nur sie, er bevorzugt den Beifahrersitz.
Claudia Röhrich