LAUBENHEIM – Kerniger Deutschrock mit intelligenten Texten ist das Markenzeichen von Jupiter Jones. Die Band aus der Eifel bildete den abschließenden Headliner des fünftägigen Festivals „Kultur im Park“ in Laubenheim, das diesmal wegen der Umbauarbeiten im Park auf der Reitanlage Lindenhof über die Bühne ging. Rund 300 Deutschrockfans machten es sich auf der großen Wiese gemütlich und erlebten einen unterhaltsamen Abend.
Jupiter Jones startete das Konzert nach dem Intro „In den Kais von Amsterdam“ sehr rockig, dazu tanzten die Fans auf der Stelle. Zum Lied „Zuckerwasser“ grüßten die Eifelaner das benachbarte Ahrtal und wünschten viel Kraft nach der Flutkatastrophe. Rockig ging es mit „Stück vom Weg“ sowie „Rennen und Stolpern“ weiter. Das Musikvideo zu diesem Hit entstand in New York City, wie Sänger Nicholas Müller den Fans erzählte. „Zu sehen war dann nur ein New Yorker Taxi, das hätten wir auch bei uns drehen können.“ Eine der Konsequenzen: Das kommende Album möchte die Band ohne Plattenfirma produzieren, kündigte der Sänger an.
Dass Jupiter Jones auch die ruhigeren Töne beherrscht, machte das Liebeslied „Atmen“ deutlich. Wenig später folgte dann der größte Hit der Band, „Still“, der 2011 das meistgespielte deutschsprachige Lied im deutschen Radio war. Diese gefühlvolle Ballade widmete der Sänger seiner verstorbenen Mutter. Mit dem ruhigen Lied „Berlin“ endete dann die offizielle Setliste und es war schon Zeit für die Zugaben.
Als Vorgruppe hatten Julianna Townsend und ihre Band einen überzeugenden Auftritt. Sie glänzten mit keyboardlastigem Poprock und erhielten viel Beifall.
Wie gut das Konzept von „Kultur im Park“ ankommt, machte ein Blick auf das bunt gemischte Publikum deutlich: Vom Teen bis zum Rentner waren beim Abschlusskonzert alle Altersstufen vertreten. Beim fünftägigen Festival wurde für alle Kulturfreunde etwas geboten. Das Angebot reichte vom Kinderkonzert mit Oliver Mager über Comedy mit Bodo Bach und Klavierkabarett mit Bodo Wartke bis zu Blechblasmusik mit Mainz Brass und German Brass. Auch das Hygienekonzept ging auf, denn die einzelnen Stühle standen weit verstreut über der Wiese. Besonders erfreulich: Den Erlös aus dem Getränke- und Essensverkauf spendeten die beteiligten Laubenheimer Vereine, der TVL und die Fastnachter der Schwarzen Gesellen, an die Opfer der Flutkatastrophe.