RÜSSELSHEIM – „Rüsselsheim am Main will sich auf mögliche Folgen des Klimawandels vorbereiten und ist deswegen der EU-Mission ‚Anpassung an den Klimawandel‘ beigetreten“, teilt Stadtrat Nils Kraft mit. Er unterzeichnete die Charta, die Grundlage für eine Unterstützung durch die Europäische Union (EU) ist. Ziel ist es, dass die beteiligten Kommunen und Regionen bis 2030 klimaresilient werden. Das heißt, dass sie gewappnet sind, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Die teilnehmenden Kommunen bekommen Tipps, wie sie Klimarisiken erkennen, individuelle Anpassungsstrategien entwickeln, sich mit anderen Regionen vernetzen und zusätzliche finanzielle Mittel einwerben.
„Der Klimawandel ist schon jetzt in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens zu spüren. Die Herausforderungen für Kommunen und Regionen sind enorm: Wir brauchen Antworten, wie wir bei Dürre landwirtschaftliche Nutzungen aufrechterhalten, die Trinkwasserversorgung sichern, Starkregen ableiten, die Städte vor gesundheitsgefährdender Überhitzung schützen, die Bestände an Wald und Wildpflanzen erhalten und den Verlust der Artenvielfalt bremsen“, erläutert Kraft. Umso wichtiger seien Strategien und Maßnahmen, damit solche Folgen der Erderwärmung die Stadt und ihre Einwohner*innen weniger hart und vor allem in einem vorbereiteten Zustand treffen.
Beim Auftaktmeeting der EU Mission, an dem für die Stadt Klimaschutzmanager Elmar Uherek digital teilgenommen hat, ging es europaweit um den Austausch von Ideen, den Zugang zu Daten, Möglichkeiten der Finanzierung und das Einbinden der Bevölkerung. Auf Grundlage von Daten sollen solide Modelle aufzeigen, wie stark eine Region von einem Risiko betroffen sein könnte. Daraus lässt sich dann auch ableiten, in welchem Umfang Investitionen in Rückhaltesysteme für Regenwasser, Begrünung, Bewässerungsanlagen oder umweltfreundliche Klimatisierung sinnvoll sind.
Die Unterzeichner*innen der Charter verpflichten sich, als Gemeinschaft über Grenzen hinweg die Anpassung an den Klimawandel anzupacken. Die Stadt Rüsselsheim am Main wird ermitteln, welchen Gefahren sie ausgesetzt ist, welchen Anpassungsbedarf es gibt und Lösungen erproben. Sie wird sich mit vielen anderen Kommunen und Regionen in Europa darüber austauschen, so dass Entscheidungen auf Basis von positiven Erfahrungen getroffen und umgesetzt werden können. „Auf dem Weg in die Umsetzung wird sie Wissen teilen und möchte alle Bürgerinnen und Bürger der Stadtgesellschaft beteiligen“, kündigt Kraft an. Über wichtige Meilensteine wird sie entsprechend informieren.
Schon jetzt denkt die Stadtverwaltung bei ihren umfangreichen Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz auch die Klimaanpassung mit. Einen Überblick darüber gibt es im Umweltbericht 2022. Dieser kann im Internet heruntergeladen werden unter https://www.ruesselsheim.de/fileadmin/user_upload/Ruesselsheim/Stadt_Menu/Rathaus/Aemter_A_Z/02_PDFs/Fachberich_Umwelt_und_Planung/2022_07_01_Umweltbericht_online.pdf
Silke Fey
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main