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Rüsselsheim am Main will Wasserstoff-Standort der Zukunft im Rhein-Main-Gebiet werden Wasserstoff-Potenzialstudie belegt sehr gute Ausgangslage und hohes Potenzial am Standort

Grafik: LEA Hessen/Sabine Becker

RÜSSELSHEIM – Rüsselsheim am Main hat das Potenzial zum Wasserstoff-Standort der Zukunft im Rhein-Main-Gebiet – so lautet das Fazit einer umfassenden Standort-Analyse, die auf Initiative der Stadt Rüsselsheim am Main mit Unterstützung des hessischen Wirtschaftsministeriums und der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH erstellt wurde. „Die Standort-Analyse bestätigt, dass wir mit Rüsselsheim am Main einen idealen Standort für die künftige, wachsende Wasserstoffwirtschaft im Rhein-Main-Gebiet haben. Wir können auf Basis der Ergebnisse der Studie nun mit der bereits in 2024 von uns gegründeten Wasserstoff-Task Force die nächsten Schritte unserer Wasserstoff-Strategie ableiten und umsetzen und die Etablierung eines Wasserstoff-Kompetenzzentrums angehen,“ so Oberbürgermeister Patrick Burghardt.

Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH, fasst zusammen: „Die Analyse zeigt klar auf, dass die Standortvorteile von Rüsselsheim am Main für eine Wasserstoffwirtschaft enorm sind. Unternehmen, die künftig auf Wasserstoff als Alternative zu fossilen Energien angewiesen sind als auch Unternehmen, die Lösungen zur Wasserstoffnutzung vom hiesigen Wasserstoff-Kompetenzzentrum aus weltweit anbieten, finden hier sehr gute Bedingungen. Rüsselsheim sorgt dafür, dass für diese zukünftigen Entwicklungen die Weichen heute gestellt werden und dazu auch Flächen verfügbar sind. Das ist mutig und weitsichtig zugleich. Mit einem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland ist ab 2032 mit dem Ausbau des deutschlandweiten Wasserstoffkernnetzes zu rechnen. Um die Wasserstoffwirtschaft bereits vorher weiterzubringen, kann das Land Hessen Innovationen im Bereich Wasserstoff nach Einzelfallentscheidungen auch mit Fördermitteln unterstützen.“

So werden in der Studie neben der verkehrsgünstigen Lage in der Rhein-Main-Region mit eigenem Hafenzugang und der direkten Nähe zum geplanten Wasserstoff-Kernnetz (Backbone) die zur Konversion stehenden Flächen mit über 120 ha für den Standort hervorgehoben. Darüber hinaus kann auf das bereits bestehende Exzellenz-Cluster aus den Bereichen Automotive, R&D, dem renommierten Wasserstofflabor und Forschungszentrum der Hochschule RheinMain sowie Start-Ups wie Archigas aufgebaut werden. Am Standort und in der Region gibt es zudem zahlreiche potenzielle Abnehmer (Offtaker) aus den Bereichen Industrie, Logistik, öffentlicher Nahverkehr und Flughafen sowie kritische Infrastruktur.

Ein zukunftsorientiertes Wasserstoff-Cluster würde für die Stadt Rüsselsheim am Main nicht nur eine Diversifizierung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes und die Schaffung neuer Arbeitsplätze bedeuten, sondern auch einen signifikanten Beitrag zur klimaneutralen Produktion und den Europäischen Klimazielen leisten.

„Ohne Wasserstoff wird es nicht gehen – er ist der Schlüssel zur CO2-Reduktion und um Strom speicher- und transportfähig zu machen. Wasserstoffwirtschaft ist kein fernes Zukunftsprojekt, sondern bereits heute ein Wachstumsfeld mit enormem Potenzial für Wertschöpfung und Beschäftigung. Wer früh einsteigt, wie Rüsselsheim am Main, kann nicht nur den Wandel aktiv mitgestalten, sondern auch neue industrielle Wurzeln und Arbeitsplätze schaffen“, so Prof. Dr. Birgit Scheppat, Hochschule RheinMain, Campus Rüssels-heim am Main.

 

Inhalte und Ergebnisse der Studie
In verschiedenen Szenarien wurden die Wasserstoff-Produktionsleistungen von 10 MW, 50 MW und 200 MW betrachtet, eine Bewertung der acht Potenzialflächen (ehemalige Opel-Flächen) vorgenommen und Empfehlungen für die potentielle künftige Produktion getroffen. Fazit: Für Rüsselsheim am Main ist es sinnvoll, Unternehmen in der vorgelagerten Komponentenproduktion anzusiedeln, zu denen Produzenten von Komponenten für Elektrolyseure gehören. In Bezug auf eine Wasserstoff-Produktion sind zunächst kleinere Pilot-Anlagen von 10 – 50 KW Leistung mit Option zur weiteren Skalierung sinnvoll, mit Fokus auf die Standorte Mainzer Straße Nord und Gewerbepark West. Auch als Standort für eine Wasserstoff-Tankstelle für den Schwerlastverkehr kann Rüsselsheim laut Bericht punkten.

Der größte Standortvorteil ist die zukünftige Anbindung an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz, das 2032 aus-gebaut sein soll. Zudem das aktuelle Flächenpotential sowie die hervorragende, zentrale Lage inmitten der Region. Die größten Herausforderungen beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Rüsselsheim am Main stellen derzeit die Bereitstellung ausreichender elektrischer Leistung und Zugang zu bestehender und zu-künftiger Energieversorgungsinfrastruktur dar.

Claudia C. Gotz, Leiterin der Stabsstelle Wirtschafts-förderung und Stadtentwicklung, bewertet die Ergebnisse: „Unsere Standortstärken: Der Wasserstoff-Backbone wird direkt an Rüsselsheim entlanglaufen und wir haben, wie die Studie zeigt, schon heute Flächen für eine Wasserstoffproduktion in Rüsselsheim am Main. Das in Kombination mit dem vorhandenen Unternehmens- und Automotivecluster sowie der Hochschule RheinMain mit dem Wasserstofflabor, bietet bereits heute eine sehr gute Ausgangslage für die Wasserstoff-Wirtschaft. Das wollen wir gemeinsam mit dem Land Hessen weiter ausbauen, indem wir gezielt für den Standort werben. Das betrifft sowohl Forschung und Entwicklung als auch Start-Ups und andere Unternehmen aus dem Bereich – bis hin zu einer Wasserstoff-Produktion.“

Wasserstoffkreislauf
Ein Wasserstoffkreislauf muss immer holistisch gedacht werden, von der Produktion über die Speicherung, den Transport, die Abnehmer und das Recycling – zusammen mit Strom und Wärme. Der Standort Rüsselsheim am Main bietet Potential für alle Ansatzpunkte der Wasserstoffwertschöpfungskette, mit Fokus auf Produktion sowie Forschung & Entwicklung.

Link zur Studie
Die Studie ist öffentlich auf der Webseite der Stadt Rüsselsheim am Main unter dem Bereich „Publikationen der Wirtschaftsförderung“ einzusehen, unter diesem Link: https://www.ruesselsheim.de/wirtschaft/wirtschaftsfoerderung-im-ueberblick/publikationen/

Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main