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„Sammeln hat etwas mit Spielen zu tun“ Sasa Hanten-Schmidt zu Gast in der Buchhandlung BiNO

Sasa Hanten-Schmidt, Rechtsanwältin und Kunstsachverständige, bei ihrer Lesung in der Nieder-Olmer Buchhandlung BiNO. Foto: Annette Pospesch

NIEDER-OLM – Berlin, Hamburg, Köln, Wien, … Nieder-Olm. Das sind einige Stationen der Lesereise von Sasa Hanten-Schmidt, Rechtsanwältin und Kunstsachverständige, die an jenem Abend in der Buchhandlung BiNO unterhaltsame Anekdoten aus ihrem facettenreichen Leben in und mit der Kunstbranche erzählt und Passagen aus ihrem neuen Buch „Spiel mit mir“ liest. „Nieder-Olm ist mein Sehnsuchtsort, weil hier die international renommierte Künstlerin Angela Glajcar zu Hause ist“, erklärt sie ihre Entscheidung für das rheinhessische Provinzstädtchen. Sie habe vor zehn Jahren das erste Werksverzeichnis der Bildhauerin Glajcar herausgebracht, seither sei sie deren Atelierleiterin. „Derzeit arbeiten wir gemeinsam am zweiten Werksverzeichnis, das im kommenden Jahr erscheinen wird“, informiert Hanten-Schmidt. Einige wenige Werke der außergewöhnlichen Papierkunst können die Besucher der Lesung an diesem Abend auch im Schaufenster der Buchhandlung entdecken.

Während der gesamten Lesung steht Sasa Hanten-Schmidt, stilvoll in einem glänzenden, bodenlangen Kleid gekleidet, auf einer kleinen Holzpalette und ihr zu Füßen sitzt eine kleine, ihr zum Verwechseln ähnlich sehende, Puppe. So beschreibt sie ihre Erfahrungen in und mit der Kunstwelt. Verblüffend, verspielt, witzig und gleichzeitig immer sachlich korrekt. Sie formuliert pointiert, lässt ihre Erfahrung als Kabarettistin spielerisch in Text und Rede einfließen und versteht es, mit unkonventionellen, bisweilen feministischen Ansichten zu überraschen. Ihre direkte Art habe auch schon so manchen Klienten in ihrer Anwaltskanzlei erschreckt, erzählt sie schmunzelnd.

„Sammeln hat etwas mit Spielen zu tun. Deswegen wird ja auch so viel gefeilscht.“ Es gehe nicht ums Geld. „Es geht um das Spiel. Um den Nervenkitzel und um die Machterprobung“, weiß die Autorin aus ihrer Erfahrung. Eines sei sicher, ein Leben ohne Kunst sei möglich, aber sinnlos, so Hanten-Schmidt. Sie selbst ist verheiratet mit dem angesehenen Kölner Kunstsammler Klaus F. K. Schmidt.

Man müsse den Kunstmarkt nicht kennen, um Gefallen an ihrem Buch zu finden, verspricht sie den Zuhörern. „Die Geschichten darin sind übertragbar auf viele Lebensformen.“ Ihr Verleger habe ihr gesagt, das Buch sei ein Ratgeber für ein gelingendes Leben. Was will man mehr. Schnell bildet sich dann auch eine lange Schlange zur abschließenden Signierstunde.

 

Annette Pospesch