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BRETZENHEIM – Elfen, Feen, Prinzessinnen, Indianerinnen, Hexen und viele weitere bunt kostümierte Närrinnen feierten jetzt mit den Bretzenummer Schnattergänsjer eine fröhliche und schwungvolle Damenfastnacht in der proppenvollen TSG-Halle. Es war die zehnte Sitzung der Schnattergänsjer, die überwiegend auf Eigengewächse setzen und nun sogar ein eingetragener Fastnachtsverein sind, wie die gewohnt souverän durchs Programm führende Sitzungspräsidentin Anna Kusche-Schlömer dem Auditorium mitteilte.
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Zum Einzug des Damenkomitees mit Ex-Ortsvorsteherin Claudia Siebner spielte der Musikzug der Jakobiner den Narrhallamarsch. „Singt und lacht mit de Gänsjer“, schmetterten dann 19 Schnattergänsjer ihre Hymne zur Melodie des Udo-Jürgens-Klassikers „Aber bitte mit Sahne“. Erste Rednerin in der Bütt war die neue Protokollerin Dr. Marie-Luise Reitz-Zöller, die sich Bretzenheimer Themen annahm. Etwa die immer noch nicht abgeschlossene Sanierung des Bretzenheimer Rathauses und die Wahl des neuen Ortsvorstehers Manfred Lippold, der selbst im Saal war und ein dickes Lob abbekam: „Ein Mann mit einem Herzen aus Gold“, lobte die Protokollerin und die Närrinnen spendeten viel Applaus. Auch das neue Outfit der Gänsjer war Thema: ein rot-weißes Shirt, Jeans, Jeansweste und die Narrenkapp.
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„Tratsch vom Gänsmarkt“ präsentierten vier Gänsjer: Eine gibt ihrem Ehemann viele verschiedene Kosenamen, weil sie vor zwei Jahren seinen Namen vergessen hat. Eine andere putzt keine Fenster mehr: „Meine Privatsphäre ist mir viel wichtiger!“ Dann sangen alle Vier „In Bretzenheim, da sind eure Schnattergänsjer“ zur Udo-Jürgens-Melodie „Griechischer Wein“. Die Närrinnen im Saal waren begeistert und bejubelten den gelungenen Auftritt. Zum letzten Mal auf der Bühne war Urgestein Hiltrud Fuhrmann, die von ihren beiden Enkelinnen Meike und Lena Ziegler begleitet wurde. Sie bezeichnete die US-Regierung als „Käfig voller Narren“ und bilanzierte am Ende des Auftritts: „Die Zeit mit euch war wunderschön, ich werde nun in Fastnachtsrente gehen!“ Andrea Others berichtete als „Handwerkerin“ von allerlei Missgeschicken: „Tapezieren ist schwer!“ Zu später Stunde begeisterte der „frische Papa“ Boris Feldmann mit gutem Kokolores. Seine Freundin überstand die Schwangerschaft mit „Sauergurk’ im Nutellaglas“. Seine Erkenntnis bei der Geburt: „Ein Kreißsaal ist nicht rund, sondern eckig!“
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Freundinnen der getanzten und akrobatischen Fastnacht kamen ebenfalls auf ihre Kosten. Die zwölf „Lifeguards“ vom CKV-Männerballett wirbelten zu „Surfin’ USA“ über die Bühne. Im Zwischenspiel gab es einen Gymnastik-Flashmop mit Maja Fleckenstein, bei dem auch Ortsvorsteher Manfred Lippold und CKV-Präsident Rüdiger Koch mitwirkten. „Die Watschelz“ tanzten als Blues Brothers zu „Sweet Home Chicago“ und präsentierten einen Kostümwechsel. Das TMS-Ballett zeigte sehr farbenprächtige Kostüme und einen schönen Cancan. Auf Traumschifffahrt gingen die zwölf Tänzer und Akrobaten der Mainzer Klinik-Athleten, die auch in ihrer fünf mal elften Kampagne atemberaubende menschliche Pyramiden bauen.
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Viele Musikbeiträge sorgten für gute Laune. Mit „Komm’ auf mein Schunkelbrett“ lud Stimmungssänger Dieter Meisenzahl zum Mitschunkeln ein. Als Zugabe durfte die „Bimmelbahn“ nicht fehlen. „Rampensau“ Reni Beck hatte wieder allerlei Refrains zum Mitsingen mitgebracht. Als Zugabe gab es „Helaulujah“. Mächtig Stimmung machten die Meenzer Zippelkappe mit ihrem „Narrenschiff auf hoher See“ und ihrem Ohrwurm „Tomatenmark“. Als „Meenzer Wirtin“ bekannte Nadine Meurer „Ich will keinen aus Wiesbaden“. Zum krönenden Abschluss schmetterten die „Rotrockkehlchen“ der Mainzer Prinzengarde Fastnachtsklassiker wie „Rucki zucki“, „Humba täterä“, „So ein Tag“ und „Olé Fiesta“. Mit dem gemeinsam gesungenen „Meenz bleibt Meenz“ endete die tolle Sitzung, bei der die Närrinnen voll auf ihre Kosten kamen.
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Oliver Gehrig