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Songs, die anders klingen „No Artists“ in der Gutsschänke Heise

Die Zuhörer in der Gutsschänke erlebten eine musikalische Reise, die von abwechslungsreichen, selbst arrangierten Songs und mitreißenden Soli geprägt war. Foto: Sabine Longerich

NIERSTEIN – Im Rahmen der beliebten Veranstaltungsreihe „Kultur um 8 in Nierstein“ gab die Band „No Artists“ ein bejubeltes Konzert in der Gutsschänke Heise. „No Artists“ boten an diesem Abend mit zusammen mehr als 160 Jahren Bühnenerfahrung eine Mischung aus Rock-, Jazz- und Pop-Arrangements. Seit mehr als 40 Jahren stehen die Musiker in unterschiedlicher Zusammensetzung auf der Bühne.

Mit der musikalischen Entwicklung änderte sich auch jeweils der Name der Combo. Bandmitglieder Barbara und Kurt Feyerabend sowie Mario Fuhr – zuletzt unterwegs als „Tired Agents“ – bringen mit dem neu hinzugestoßenen Schlagzeuger Harald Vatter-Balzar jeweils ihre eigenen sonoren Stärken und Erfahrungen ein. Gemeinsam schaffen sie einen unverwechselbaren Sound. Ihre Arrangements reichen von Swing und Latin bis hin zu Jazz und Pop, was ihnen eine große stilistische Bandbreite verleiht.

Barbara Feyerabend prägt den Sound maßgeblich mit ihrer vielseitigen Stimme, die sowohl in sanften Balladen als auch in kraftvollen Rocksongs glänzt. Ob soulige Bluesstücke oder dynamische Rocknummern – die emotionale Tiefe der Songs fesselte das Publikum in der Gutsschänke Heise sichtlich.

Der Stil von Gitarrist Kurt Feyerabend war geprägt von einem mannigfaltigen Repertoire, das von bluesigen Riffs bis hin zu komplexen Jazz-Akkorden reicht. Er sorgte stets für den harmonischen Rahmen der Gruppe und überraschte immer wieder mit ungewöhnlichen Arrangements sowie beeindruckenden Soli. Am Bass verantwortete Mario Fuhr die rhythmische Stabilität der Band. Er verlieh den Songs einen tiefen und soliden Groove.

Im Juli 2024 stieß Schlagzeuger Harald Vatter-Balzar neu zur Formation. Ihm blieben genau sieben Wochen, um sich ins Repertoire einzuarbeiten – und das nach rund 40 Jahren Auftrittsabstinenz. Er verstand es, den Songs sowohl den nötigen „Punch“ zu geben als sie auch feinfühlig und nuanciert zu begleiten. Ob rockige Beats oder jazzige Rhythmen – der Drummer passte sich perfekt dem Stil jedes Stücks an. 

Die Kombination aus kraftvollem Gesang, virtuosem Gitarrenspiel, solidem Bass und dynamischem Schlagzeug sorgte für eine Aneinanderreihung musikalischer Höhepunkte. Die Gutsschänke bot dafür einen gemütlichen und intimen Rahmen. Die Komposition aus guter Musik und regionalen Weinen schaffte eine Atmosphäre, in der sich die Gäste wohlfühlen konnten.

Die rund 100 Zuschauer in der voll besetzten Gutsschänke erlebten eine musikalische Reise, die von abwechslungsreichen, selbst arrangierten Songs und mitreißenden Soli geprägt war. Man präsentierte bekannte Melodien, wie „Imagine“ von John Lennon, „Mister Jones“ von den Bee Gees oder „China Girl“ von David Bowie in neuen Interpretationen.

Gerhard aus Bodenheim zeigte sich angetan von Kurt Feyerabends Interpretation von Songs der Band Roxy Music: „Man hört Bryan Ferry fast original und sieht Roxy Music vor sich. Eine tolle Performance.“ Auch Petra und Heinz aus Gütersloh, die ihren Urlaub in Nierstein verbrachten und zufällig vorbeikamen, waren von der Auswahl der Songs und ihrer Darbietung begeistert. 

Die Veranstaltungsreihe „Kultur um 8“ ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Nierstein und Umgebung. Die freie Initiative von Künstlern, Kulturschaffenden und Einzelpersonen bietet jeden dritten Dienstag im Monat Konzerte, Theater, historische Vorträge oder Lesungen in wechselnden Locations an. Die Organisatoren sind seit fast 18 Jahren die Kultur- und Weinbotschafterin Barbara Reif und der Künstler Eckhard Meier-Wölfle, beide wohnhaft in Nierstein.

„Kunst und Kultur sollen in Nierstein hautnah in kleinen Gruppen und kostengünstig an historischen Orten erlebbar sein. Jeder soll die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen“, sagt Reif. „Uns sind jederzeit Menschen willkommen, die unser Programm mit eigenen Veranstaltungen bereichern möchten. Voraussetzung ist, dass sie selbst als Veranstalter auftreten und sich um die gesamte Organisation selbst kümmern. Und außerdem muss das Angebot in Nierstein stattfinden.“

Inzwischen ein Netzwerk von rund 40 Personen das Programm mit eigenen Vorschlägen und Ideen. Der Ausblick auf 2025 liest sich so abwechslungsreich wie spannend. Veranstaltungen wie „Kuscheln mit Kaktus“ und „Irischer Abend im Atelier“ oder, die ernsten Themen, „Die Kornsandmorde“ und „Vortragsabend zum KZ Osthofen mit Klezmer-Musik“, dürften viele Besucherinnen und Besucher begeistern, vermuten die Anbieter. Selbstredend wird die Musik nicht zu kurz kommen.

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Bis zu meiner Pensionierung im November 2022 leitete ich die Stabsstelle Kommunikation und Presse der Unfallkasse Hessen in Frankfurt. Als Chefredakteurin für unser vierteljährliches Magazin inform mit dem Schwerpunkt Arbeit und Gesundheit war es meine Aufgabe, die Texte und Artikel zahlreicher Fachredakteure und Autoren anzufordern und lesergerecht zu optimieren. Ich selbst war mehr als 30 Jahre lang als Magazin-Autorin tätig, besonders als Interviewpartnerin für hessische Bürgermeister*innen und Unternehmensleitungen. Zusätzlich war ich als Pressesprecherin für die Kommunikation der Geschäftsführung zuständig.