Start Familie Sportlich und erholsam In Harxheim entwerfen Bürger einen Treffpunkt für Generationen

Sportlich und erholsam In Harxheim entwerfen Bürger einen Treffpunkt für Generationen

Die Bürgerinitiative Bolzplatz arbeitet gemeinsam mit der Gemeinde am zweiten Bauabschnitt des neuen Freizeitareals. Unterstützt wird das Projekt durch LEADER-Fördermittel und eine großzügige Spende einer Firma. Foto: Gemeinde Harxheim

HARXHEIM. Ab und zu braucht eine Verbesserung im Ort nicht viel: eine Idee zum Beispiel. Vorzeigewürdig ist sie mitunter dann, wenn – wie in Harxheim – die Erwachsenen etwas für die Kinder und Jugend tun.

„Der Bolzplatz war groß, aber völlig heruntergekommen“, erinnert sich Jakob Friesen. Der 44-Jährige lebt seit 2018 mit seiner Familie in Harxheim. „Unsere Grundidee war, einen Platz zu schaffen, an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen Zeit verbringen können“, erzählt er. Anfang 2021 beschloss er mit seiner Frau, den Platz wiederzubeleben. Sie gründeten dafür eine Bürgerinitiative und fanden Gehör.

Von Anfang an unterstützte die Gemeinde das Vorhaben, sodass im August 2023 der erste Bauabschnitt abgeschlossen wurde. „Ein echter Meilenstein“, erinnert sich Friesen, und sagt, es sei schön gewesen zu sehen, wie der Platz wieder zum Leben erwacht. Auf dem sogenannten Multicourt spielen seitdem regelmäßig Kinder und Jugendliche Fußball und andere Ballsportarten.

Einmal im Fluss der Gedanken befindlich, beendete die BI ihre Arbeit nicht. Sehr viele gestalterische Ideen weckte das Gelände in ihren Köpfen. Beispielsweise für einen öffentlichen Trainingsparcours. Im Herbst wurden die Pläne fertiggestellt und die Fördermittel angefragt.

Die Visualisierung zeigt, dass die Skateanlage sowohl für kleine Kinder mit ihren Rollern geeignet sein soll, wie auch für Jugendliche, die beispielsweise darauf mit Skateboards fahren wollen. Bild: BI

Auch das Jugendparlament war wieder beteiligt. Kinder und Jugendliche, die schon bei der Gestaltung des Multicourts mitgewirkt hatten, werden auch jetzt einbezogen. „Sie wissen am besten, was sie brauchen. Außerdem lernen sie, Verantwortung zu übernehmen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl“, sagt Friesen.

Mit der Zusage der LEADER-Förderung über rund 91.000 Euro steht der Umsetzung einer modernen Calisthenics-Anlage inzwischen nichts mehr im Weg. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2026 beginnen. Bis zu den Sommerferien könnte der Platz fertig sein. Die Pflege des Areals wird anschließend gemeinsam von der Gemeinde und der Bürgerinitiative organisiert.

„Die Geräte sollen viele Möglichkeiten für ein Ganzkörpertraining bieten“, erklärt Friesen. Doch es gibt noch mehr: Neben den robusten und wetterbeständigen Konstruktionen entsteht eine kleine Skatefläche mit drei Betonelementen und unterschiedlichen Abfahrten. „Uns war wichtig, dass sowohl Kinder mit Rollern als auch Jugendliche mit Scootern, Inlineskates oder Skateboards das Areal beleben und nutzen können.“

Damit am Sportplatz keine Profi-Anlage entsteht, sondern ein Freizeitbereich, der viele Generationen anspricht, kommen eine gepflasterte Fläche für eine Tischtennisplatte und eine Picknick- und Spielwiese hinzu. Insgesamt kostet der zweite Bauabschnitt rund 153.000 Euro. Neben den EU-Mitteln tragen Spenden und Haushaltsmittel der Gemeinde zur Finanzierung bei. Weiterer Dank erreicht das Unternehmen Beckers & Müller Elektrotechnik für eine größere Spende für eine der Betonrampen der Skateanlage. „In dieser Höhe und Art sind Spenden in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit.“

Außerdem sagt der BI-Sprecher: „Ohne die Unterstützung der Gemeinde wäre dieses Projekt nicht möglich.“ Das Gelände gehöre der Kommune, und so habe man alle Entscheidungen gemeinsam getroffen, betont Friesen. Er wünscht sich nun, dass der Platz zu einem Ort wird, an dem man sich gerne aufhält. Die Menschen sollen sich dort begegnen, Sport treiben oder einfach miteinander Zeit verbringen. „Wenn uns das gelingt, dann haben wir alles richtig gemacht“, meint Friesen, und es klingt nach einer echt guten Idee.