HECHTSHEIM – Die Hechtsheimer Straßenbahnschleife an der Endhaltestelle Bürgerhaus wird voraussichtlich im Jahr 2026 ausgebaut. Im Inneren der bestehenden Schleife, die einen Durchmesser von 26 Metern hat, entsteht eine etwas kleinere Überholschleife mit einem Durchmesser von 24 Metern. „So schaffen wir Überholmöglichkeiten bei Pausen und Verspätungen“, erläuterten Christian Jakobs und Philippe Semmer von der Mainzer Mobilität, die die Einzelheiten des kompletten Straßenbahnausbaus in Mainz jetzt im Hechtsheimer Ortsbeirat vorstellten. Dieser tagte ausnahmsweise nicht im Bürgerhaus, sondern an alter Wirkungsstätte in der Alten Ortsverwaltung in der Morschstraße.
Im Zuge des am 3. Juni 2020 im Stadtrat beschlossenen Straßenbahnausbaus für Mainz wird bereits 2025 eine Verbindungstrasse vom Aliceplatz über die Binger Straße zum Münsterplatz gebaut. Ein Jahr später ist dann der Hechtsheimer Wendehammer am Bürgerhaus an der Reihe. Semmer nannte weitere Vorteile des Baus einer zweiten Wendeschleife in Hechtsheim. „Wir können den Takt erhöhen und Überholwagen abstellen.“ Es wird eine zusätzliche Wendemöglichkeit geschaffen und die Standzeiten der Straßenbahnen können verkürzt werden. Zusätzlich sollen der Haltestellenbereich an der Endhaltestelle erweitert und der Wartungsweg ausgebaut werden. Die Verbindungswege werden ertüchtigt, die Haltestelle erhält eine neue Beleuchtung. „Die Aufenthaltsqualität wird erhöht“, betonte Jakobs. Im Zuge der sechs bis acht Wochen dauernden Bauarbeiten müssen am Wendehammer einige Bäume gefällt werden. Zahlreiche Ersatzbäume sorgen aber für mehr Grün. Es wird von Pflastergleisen auf Rasengleise umgestellt. In dieser Zeit wird voraussichtlich von der Haltestelle Mühldreieck oder der Haltestelle Dornsheimer Weg aus ein Pendelbusverkehr zum Bürgerhaus eingerichtet. Die komplette Maßnahme wird zu 70 Prozent über Fördergelder von Bund und Land finanziert, so Jakobs abschließend.
Der Ortsbeirat zeigte sich angetan von den Ausbauplänen und begrüßte die Erweiterung des Wendehammers. „Ich finde das klasse, das ist gut investiertes Geld“, sagte etwa Klaus Euteneuer (SPD). Er fragte nach, ob es technisch möglich wäre, auch das Gebiet der Frankenhöhe an das Straßenbahnnetz anzubinden. „Die Steigung ist kein Problem für uns“, antwortete Jakobs. „Der Linsenberg ist auch nicht steiler als die Gaustraße. Es wird nur eng, wir müssen Trassen finden.“ Eine Erweiterung nach Laubenheim sei dagegen keine Option. Jakobs: „Wir haben den Laubenheimer Bahnhof mit der S6.“ Auch Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen (CDU) begrüßte die Ausbaupläne. „Vielen Dank, ich bin begeistert.“
Autor: Oliver Gehrig