Start Fastnacht Stürmung und Fahnenhissen Schüssel und Kasse bei Stürmung der Neustadt Ortsverwaltung übergeben

Stürmung und Fahnenhissen Schüssel und Kasse bei Stürmung der Neustadt Ortsverwaltung übergeben

Schüssel und Kasse bei Stürmung der Neustadt Ortsverwaltung übergeben

NEUSTADT – Horst Kau, Sitzungspräsident von der Mainzer Husaren Garde 1951 e.V. fungierte als Moderator bei der Stürmung auf die Ortsverwaltung in der Neustadt. Die kulturelle und traditionsvolle Veranstaltung fand nun auch im Jahr 2024 statt. Mit Verstärkung der Mainzer Husarengarde 1951 e.V. , der Fastnachtsgesellschaft Meenzer Herzjer´ e.V. und der Mainzer Kleppergarde 1856 gelang es, Ortsvorsteher Christoph Hand (Grüne) zu entmachten.

Oberbürgermeister Nino Haase und Ortsvorsteher Christoph Hand überwältigt und in Ketten gelegt.

Mit Dauerbeschallung der Trommeln und bezähmender Worte des eigens aus der Innenstadt angereisten Oberbürgermeisters Nino Haase (parteilos), gelang es den Narren, die Ortsverwaltung in der Lessingstraße 47 zu erobern und den Schlüssel an sich zu reißen. Die drei Trommler Corps der drei Vereine trugen durch ihre eindringlichen Rhythmen dazu bei, die Politiker mürbe zu machen.

Kau sprach: “Ortsvorsteher Hand hat sich verschanzt und sich an der Fensterbank festgeklebt.“ Da kam Nino Haase um die Ecke, fast unbemerkt, schlüpfte fast unbemerkt in die Ortsverwaltung und leistete Hand, der als Pirat verkleidet war, und dem maskierten Ortsbeirat, Beistand. Kau: “Heute sind sie sich alle einig, die Grüne, die Rote und die Linken, keiner von denen kommt runter auf die Gass“. Kein gesungenes Lied von der Garde der Prinzessin oder gespieltes von den Husaren „we are the yellow submarine“ können die Verwalter aus dem Hause treiben.

Es half nicht, da musste der Narrhallamarsch dran, von den Husaren Trommlern korrekt ausgeführt. Eine Abordnung von Narren eilte die Treppe nach oben und nach einer Weile kamen Haase und Hand in Ketten gelegt nach unten, gefolgt von den Damen und Herren der verschiedenen Parteien. Hand hatte einen Grünen Schoppestecher um den Hals baumeln ganz typisch für ihn. Und die Kasse, die Haase mitbrachte, war bis auf ein paar Gummibärchen für die Kinder, oh Schreck, geplündert.

Jetzt war es Zeit für das Verlesen von Anordnungen und Gesetze, gültig für die Neustadt. „Alle Gewalt geht von den Narren aus“ oder „Alle Narren sind gleich“, die Antwort hieß immer „So sei es“. Danach wurden den Gefangenen die Ketten abgenommen, die öffentliche Hand war wieder frei. Die Befreiten bekamen auch gleich was zu tun, die vierfarben bunte Fahne musste noch aufgezogen werden. Nachdem eine Verwaltungsdame ein Ersatzteil zum Kurbeln reichte, klappte es auch mit dem Aufziehen. Dafür gab es ein dreifach donnerndes Helau.

Kau stellte noch die eine oder andere Frage, an die beiden Politiker, z.B. was machen, wenn Wohnungsmieten steigen oder was machen, wenn die Parkplätze an der Bonifatiuskirche wegfallen. Das ulkige war, das die beiden bei ihren Antworten aus dem Stegreif reimen sollte, was mal mehr oder weniger funktionierte. Die drei Corps durften noch einmal aufspielen und der Ortsvorsteher bedankte sich recht herzlich bei den Garden für ihren Einsatz.

Claudia Röhrich

Vorheriger Artikel5111 Euro für Wohnsitzlose in Mainz
Nächster ArtikelNärrische Hochburg Mombach
Avatar-Foto
Seit Februar 2015 bin ich als freie Journalistin bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung tätig. Zuvor arbeitete ich nach meinem Informatikstudium viele Jahre als IT-Koordinatorin. Seit zwei Jahren bin ich als freie Journalistin im Deutschen Fachjournalistenverband (DFJV) akkreditiert. Die in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen oder originellen lokalen Veranstaltungen motivieren mich bei Recherche und Verfassen meiner Artikel.