MAINZ -Die Nutzerzahlen des MainzRIDER-Systems der Mainzer Mobilität rufen harte Kritik von Seiten der Arbeitnehmer und der Mittelständler in der CDU hervor. Die Zahlen zeigten, dass mit diesem Projekt städtisches Geld verbrannt und das private Transportgewerbe geschädigt wird.
2700 RIDER-Fahrten sollen seit Sommer 2019 stattgefunden haben. Das sind bei einer Flotte von 10 Fahrzeugen nicht einmal zwei Fahrten pro Rider und Tag – und damit keine 10 Euro Tagesumsatz pro Fahrzeug. „So ein System wird niemals auch nur annähernd wirtschaftlich arbeiten können“, meint dazu der Vorsitzende des CDU-Mittelstandsunion Lukas Augustin.
Gemeinsam mit seinem Kollegen von der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, Nikolaus Poppitz, weist er in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Stadt kurz vor Einführung der MainzRIDER die Zahl der Taxi-Konzessionen gekürzt hat. Während man also den privaten Anbietern von Personentransporten den Marktzugang erschwert, bietet die Stadt ein ähnliches Produkt zu Dumping-Preisen mit hohen Betriebsverlusten an. „So werden Taxiunternehmen und die dortigen Arbeitsplätze in Gefahr gebracht“, so Poppitz weiter.
Die CDU-Politiker fordern die Mainzer Mobilität auf, das RIDER-Projekt zu stoppen und stattdessen mit der Taxi-Branche über einen vergleichbaren Service zu verhandeln. Das System von Anruf-Sammeltaxis wird in anderen Städten mit Erfolg praktiziert.
„Auch können die Elektro-Fahrzeuge der Mainz-Rider, die nur zwei Fahrten am Tag haben, die Umwelt nicht nennenswert entlasten. Eine Förderung des Umstiegs der Taxi-Flotte auf E-Mobilität würde einen weit größeren Nutzen bringen“, so Poppitz und Augustin.