HOFHEIM – Tierquäler gesucht: Einer Polizeimeldung zufolge misshandelten Unbekannte am Wochenende 25.+26.07. mehrere Kühe auf zwei Weiden in Hofheim am Taunus. Die Täter trennten einer Kuh in Diedenbergen in der Nacht zu Samstag mit einem unbekannten Werkzeug den Schwanz ab. Eine weitere Kuh erlitt im Bereich der Vorderheide im Verlauf des Samstags erhebliche Verletzungen an einem Ohr. Die Hofheimer Kriminalpolizei hat in beiden Fällen Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz erstattet und bittet unter der Telefonnummer 06192-20790 um Zeugenhinweise.
PETA setzt Belohnung aus
Um die Vorfälle aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die die Tierquäler überführen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden – auch anonym.
„Die Unbekannten, die die Kühe offenbar misshandelt haben, müssen gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Wer Tiere zum Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
Derartige Übergriffe auf Tiere sind nicht selten. Beispielsweise misshandelte ein Unbekannter in Aubing 2014 und 2015 in unregelmäßigen Zeitabständen Kühe. Mehrere Tiere erlitten so schwere Verletzungen, dass sie starben oder von ihren Qualen erlöst werden mussten. Eine von den Tierhaltern installierte Überwachungskamera zeichnete Bilder des Tierquälers auf. Die Polizei München ermittelte. Im August 2015 übergoss ein Unbekannter ein Kalb in Reit im Winkl mit einer Säure. Das Hochlandkalb, das sich in einer Herde mit mehreren Kühen und Kälbern aufhielt, wurde dabei so schwer verletzt, dass es eingeschläfert wurde.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.
PETA Deutschland e.V.
Stuttgart