HAMÜ – Die Kindertagesstätte der evangelischen Auferstehungsgemeinde in Hartenberg-Münchfeld hat zwei Stecker-Solar-Module erhalten. Mit einem Fest und unbeschwerten Liedern hat die Kita-Gemeinschaft die Solarmodule, die eine Spende von „Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz“ sind, symbolisch in Betrieb genommen.
Wie Kita-Leiterin Judith Schröder sagte, gebe es auf den Dächern der Einrichtung reichlich Platz für weitere Solarpaneele, die der Einrichtung, die 2025 den 60. Geburtstag feiern wird, gespendet werden können. Da zwei Räume inzwischen über eine Klima-Anlage verfügen, würde sie gerne die Sonnenenergie für die Kühlung nutzen.
Christin Sauer (Grüne), die Ortsvorsteherin von Hartenberg-Münchfeld, hob die Bedeutung der Installation hervor. „Die Energiewende ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have“, erklärte sie. Es sei notwendig, sich nachhaltig und unabhängig mit Energie zu versorgen, um eine sichere Zukunft für die Kinder zu gewährleisten.
„Es ist wichtig, dass die Kinder früh ein Bewusstsein für den Schutz des Klimas entwickeln. Durch die Solarpaneele können sie direkt erleben, wie Strom erzeugt wird und welchen Zusammenhang es zwischen Energie, Natur und ihrem täglichen Leben gibt. „Energiewende und Klimaschutz sind nichts Abstraktes, es passiert hier direkt vor Ort in unseren Einrichtungen.“
Dr. Doris Vollmer, Physikerin und Vertreterin der Organisation „Scientists for Future“ sprach über die Dringlichkeit des Klimaschutzes. Sie stellte den Kindern zunächst ein paar Fragen, um ihnen die Folgen der Erderwärmung zu verdeutlichen: „Was passiert, wenn es im Sommer ganz warm wird?“– „Die Blumen haben zu wenig Wasser“, antworteten die Kinder. Vollmer erklärte, dass genau dies eines der Probleme des Klimawandels sei, und stellte eine Verbindung zu der Bewegung Fridays for Future“ her, die von der jungen Klimaaktivistin Greta Thunberg ins Leben gerufen wurde.
„Es wird diskutiert, ob man jetzt schon anfangen sollte oder noch fünf oder zehn Jahre warten kann“, sagte Vollmer und verglich die Situation mit einem Wohnungsbrand, bei dem die Menschen zögern, das Feuer zu löschen, weil sie erst über die Wassermenge und die Kosten diskutieren. „Aber die Diskussionen lösen keine Probleme.“ In einprägsamen Bildern brachte sie die Funktionsweise der Solarpaneele näher.
Vollmer erklärte, dass die Sonnenenergie genutzt werde, um Strom zu erzeugen, der beispielsweise Lampen zum Leuchten bringen könne. „Was denkt ihr, wie viele Glühbirnen kann man mit einer solchen Solarpaneele betreiben?“ Mit der Schätzung von zehn, lagen die Gäste der Feier gar nicht so falsch, kommentierte Vollmer. Die zwei Energieumwandler können je nach Sonnenintensität bis zu 30 LED-Birnen mit dem erzeugten Strom zum Leuchten bringen.
Für die Kita-Leiterin ist die Installation der Solarpaneele nicht allein ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft. Den Sinn der Anschaffung sah sie zudem nicht bloß in verbilligtem Strom, sondern in der Vermittlung von Nachhaltigkeit für Kinder und Eltern.