RÜSSELSHEIM – Auch in Zeiten der Corona-Krise ist in Rüsselsheim die Unterbringung von Obdachlosen gesichert. Aktuell verzeichnen die Obdachlosenunterkünfte des Diakonischen Werks einen Zuwachs an Unterbringungen und beim Tagesaufenthalt. Ein Großteil der Menschen stammt jedoch nicht aus Rüsselsheim.
Im Normalfall kann der Tagessatz in der Einrichtung am Rugbyring für 22 Tage im Monat, die Übernachtung an 14 Tagen im Monat gewährt werden. Auf Grund der aktuellen Situation ist beides bis zum 19. April unbegrenzt möglich. Die Obdachlosenbehörde der Stadt Rüsselsheim am Main verfügt zudem derzeit noch über acht freie Plätze in der Einrichtung am Flörsheimer Weg. Zusätzlich kann auf Kapazitäten in Pensionen zurückgegriffen werden.
Regelmäßig suchen zudem Straßensozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter bekannte Treffpunkte von Obdachlosen auf. Sie melden zurück, dass sie derzeit kaum noch obdachlose Menschen in Rüsselsheim vorfinden.
Fair-Teiler als Ersatz für die Tafel
Da auf Grund der Schließung der Rüsselsheimer Tafel für Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit wegfällt, sich günstig mit Lebensmitteln zu versorgen, gibt es nun für sie eine Alternative. Für sie steht ab sofort direkt am Gebäude der Tafel an der Hans-Sachs-Straße ein Ersatz zur Verfügung. Dort hat der Verein Foodsharing in Zusammenarbeit mit der Tafel und der Stadt Rüsselsheim einen so genannten „Fair-Teiler“ eingerichtet, einen Schrank zur Weitergabe von Lebensmittelspenden. Hier können ab sofort Lebensmittel entnommen werden. Wer etwas spenden möchte, kann auf dem gleichen Weg dort auch Lebensmittel zur Verfügung stellen. Die Stadt Rüsselsheim und Foodsharing e.V. bitten um Beachtung der Hygiene und ein faires Entnehmen, damit die Hilfe auch bei denen landet, die auf diese Lebensmittel angewiesen sind. Der Fair-Teiler ist grundsätzlich dafür da, dass von privat zu privat getauscht werden kann. Die Stadt Rüsselsheim bittet daher die Bürgerinnen und Bürger um die Unterstützung mit Lebensmittel-Spenden auf diesem ungewöhnlichen Weg. Zusätzlich stellt auch der Verein Foodsharing Lebensmittel zur Verfügung. Er sorgt auch dafür, dass der Schrank täglich gereinigt wird.
Für diese Aktion geeignet sind Lebensmittel wie Obst/Gemüse, Backwaren und Trockenware/Konserven. Der Schrank ist Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Es wird darum gebeten, verderbliche Waren freitags zu entnehmen. In dem Schrank dürfen keine kühlpflichtigen Waren, Alkohol, Medikamente, Backwaren mit Cremefüllungen und Ähnliches und auch keine zubereiteten Speisen (beispielsweise belegte Brötchen) und keine selbst gesammelten Pilze bereit gestellt werden.
Mittagessensversorgung: Kochen für Rüsselsheim
Im Kooperationsprojekt „Kochen für Rüsselsheim“ der evangelischen Martinsgemeinde, der VfR Sportgaststätte, des Diakonischen Werks, des Vereins Foodsharing und der Stadt Rüsselsheim wird aktuell auch eine Mittagessensversorgung für Bedürftige aufgebaut. Die Essensausgabe richtet sich an Tafelkunden, wohnungslose Menschen sowie alle anderen bedürftigen Gruppen. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass das Angebot schnell realisiert wird, geplant ist der Start für Freitag (3. April). Die Essensausgabe soll ab da von Montag bis Freitag von 12 bis 13 Uhr am Haus der Kirche (Marktstraße 7) stattfinden (auch Karfreitag, nicht aber Ostersonntag und Ostermontag). Das Mittagessen kann unter Wahrung der Abstandsregeln mitgenommen werden. Aktuell bestehen auch Überlegungen, Mittagessen auch auszuliefern, etwa wenn Menschen nicht mehr so mobil sind.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales