OPPENHEIM – „Damit treffen wir den Nerv der Zeit.“ Stadtchef Walter Jertz weiß nur zu gut aus vielen Gesprächen und Anfragen, wie hoch der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in der Wein- und Kulturstadt ist. Daher ist die Freude bei ihm und Sanierungsberater Stefan Lösch von MAP Consult umso größer, dass mit Birgit Eisen eine weitere Eigentümerin und einem privaten Bauvorhaben von Fördergeld aus dem Städtebauförderprogramm „Historische Innenstadt“ profitiert. „Ursprünglich hätte ich sehr gerne vier kleine Wohneinheiten zur Vermietung eingerichtet, allerdings standen dem Verwaltungshürden, wie etwa die Stellplatzablöse, im Weg. Dennoch freue ich mich sehr über die tatkräftige Unterstützung durch die Stadt, den Bund und das Land. Schließlich ist es aktuell so, dass sich auf eine Wohnungsanzeige umgehend etwa 30 Interessenten melden“, weiß Eisen, die bereits 2018 im Steinweg 10 eine ebensolche Maßnahme realisierte und jetzt für ihre Hausnummer 12 erneut auf Unterstützung zählen darf.
Und die kann sich sehen lassen: „Seit Beginn des Förderprogrammes verzeichnen wir insgesamt 19 geförderte Privatmaßnahmen. Davon profitieren drei von einer steuerlichen Sonderabschreibung sowie weitere 16 von einem Zuschuss und der steuerlichen Sonderabschreibung“, betont Stefan Lösch die Anreize und Impulse, mit denen die Stadt durch Stadtratsbeschluss unter die Arme greif. Dabei blicken Jertz und Lösch freudig auf eine Gesamtinvestitionssumme von rund 1,75 Millionen Euro von privater Seite bei einem Gesamtfördermitteleinsatz von etwa 190 000 Euro. „Seit der letzten Bürgermeisterwahl wurden sieben neue Maßnahmen gefördert. Auch die neue Stadtspitze führt diese erfolgreiche Förderpraxis weiter – im Sinne der betroffenen Bürger und im Sinne eines regionalen Konjunkturprogrammes. Diese Investitionen wirken überwiegend vor Ort oder zumindest für das Gewerbe in der Region und sichern vor Ort Arbeitsplätze und Einkommen. Gleichwohl fließen sie über die Erwerbseinkommen und die damit möglichen Konsumausgaben zumindest teilweise wieder in den lokalen und regionalen Wirtschafskreislauf zurück“, ist Jertz von der nachhaltigen Wirkung überzeugt, die ab August auch für Birgit Eisen greif, wenn der Umbau beginnen kann.