MARIENBORN – Es ist ein kleiner Spielplatz, der etwas versteckt inmitten der Wohnbebauung „In den Neun Morgen“ liegt. Aber dass ihn viele Eltern mit ihren Kleinen gerne ansteuern, zeigte auch das rege Interesse am Partizipationstermin im Juli vor Ort. Alle drängten sich um Katharina Rißberger vom Jugendamt und Bernhard Katein mit Praktikantin Susanne Dietz von der Abteilung Planung im Grünamt. Sie hatten zwei Entwürfe mitgebracht, wie der Spielplatz vielleicht schon in einem Jahr aussehen könnte. Denn eines ist klar: Die derzeit noch vorhandenen Spielgeräte müssen aus Altersgründen Ende des Jahres abgebaut werden. Aus dem Haushaltsansatz „Kinderfreundliches Mainz“ mit 300000 Euro stehen insgesamt 50000 Euro für die Neugestaltung des Spielplatzes in Marienborn zur Verfügung. Und die Kinder hatten das Wort. Nachdem Rißberger und Dietz die Entwürfe vorgestellt und zahlreiche Fragen von Kindern wie Eltern beantwortet hatten, stimmten die Kleinen darüber ab, welcher Entwurf „in den Neun Morgen“ umgesetzt werden sollte. Klarer Favorit mit 13 zu fünf Stimmen: Nummer 1, ein Kletterhaus mit verschiedenen Elementen wie einer Free-Climbing-Wand, Netzen und Leitern sowie einer Rutsche für die größeren Kinder. Und für die Kleinen ein so genanntes „Sandlabor“ mit Kran und Waage.
Der zweite Entwurf hatte ein kleineres Kletterhaus mit kurzer Rutsche im Angebot, das aber gerade die größeren Kinder nicht besonders überzeugte. Dafür bestach hier ein Wackelpferd vor allem die Mädchen: ein hölzernes Tier, das an Seilen an einem Metallbügel hängt. Einige Kinder wünschten sich eine Kombination beider Entwürfe. Das große Kletterhaus des ersten Modells mit dem Pferd des zweiten Modells. Doch dies sei nicht möglich, bedauerten Dietz und Rißberger. Die Modelle zeigen jeweils Spielgeräte verschiedener Anbieter. „Wir dürfen aber nur mit den Geräten eines Anbieters arbeiten“, so Dietz.
Weil die Lieferzeiten lang seien, schätzten die Planer, dass der neue Platz etwa im Frühsommer 2025 fertiggestellt wird. Danach hatte es im Februar noch gar nicht ausgesehen: Damals hatte Gründezernentin Janina Steinkrüger auf Anfrage von Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler noch erklärt, die zur Verfügung stehenden Mittel und das vorhandene Personal der Stadt würden nicht ausreichen, um alle sanierungsbedürftigen Spielplätze zu erneuern. Es sei deshalb fraglich, ob der Marienborner Spielplatz mit auf die Prioritätenliste gesetzt werden könne. Jetzt freute sich Moseler über die schnelle Umsetzung.
Obwohl die Spielplatznutzer selbst entscheiden durften, welche Spielgeräte sie künftig vor Ort haben wollen, zeigten sich gerade auch manche Eltern etwas unzufrieden. Niemand sei vorab nach Wünschen gefragt worden, die Kinder hätten nur zwischen fertigen Plänen entscheiden können. Was ist mit einer Schaukel? Katein und Dietz klärten auf: Diese würde bei den „Kombigeräten“ heute nicht mehr dabei sein. Die Unfallgefahr sei zu groß. Besonders ärgerten sich viele, dass weiter ein zu kleiner Mülleimer auf dem Platz vorhanden sei, der zudem regelmäßig von Hundekottüten überquelle.
kga