MAINZ – Rheinland-Pfalz will die Wasserversorgung angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel nachhaltig sichern. Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) stellte dazu den „Zukunftsplan Wasser für Rheinland-Pfalz“ vor.
Rund ein Jahr lang habe das Klimaschutzministerium gemeinsam mit maßgeblichen Stakeholdern der Wasserwirtschaft, Wassernutzern und anderen Interessengruppen für Rheinland-Pfalz die rund 140 Maßnahmen entwickelt, von denen sich inzwischen 81 in der Umsetzung befinden, sagte die Ministerin.
Der Plan enthält nach ihrer Darstellung unter anderem Managementstrategien für drohende Wasserknappheit, Maßnahmen für klimaresiliente Gewässer sowie Schutzmaßnahmen für eine energieeffiziente und leistungsfähig aufgestellte Wasserwirtschaft als Teil der kritischen Infrastruktur. Eder beschrieb eine Auswahl der zwölf Handlungsschwerpunkte:
„Unter anderem soll der Wasserrückhalt in der Fläche gestärkt werden. Gewässer und Auen sollen renaturiert sowie Wassernutzung und Wasserverteilung nachhaltig gesteuert werden. Und das Bewusstsein und die Wertschätzung für die Ressource Wasser müssen in der Bevölkerung wachsen.“
Die Gefahr durch Wassermangel sei vor allem in trockeneren, landwirtschaftlich geprägten Gebieten wie der Pfalz und Rheinhessen hoch. Starkregen bedrohe hingegen besonders Mittelgebirgsregionen wie die Eifel und den Hunsrück sowie die Täler von Rhein und Mosel.
Diese unterschiedlichen Wasserprobleme erfordern jeweils angepasste Maßnahmen: Zum einen die Sicherung der Wasserversorgung in Trockenregionen und zum anderen den Ausbau des Hochwasserschutzes in Gebieten, die von Starkregen betroffen sind.
Gefragt, welche Widerstände von Seiten der Verbraucher zu erwarten seien, entgegnete die Ministerin: „Sobald es Verbote für Verbraucher gibt, also kein Wasser mehr für Planschbecken mehr, wenn Entnahmeverbote ausgesprochen werden oder die Preise erhöht werden müssen – bei diesen Szenarien rechnen wir mit Widerständen.“ Eder rief in Erinnerung, welche lebenswichtige Bedeutung Wasser grundsätzlich hat und welche Herausforderungen die beteiligten Akteure im Klimawandel zu bewältigen haben.
„Wasser ist unser Lebensmittel Nummer 1, Wirtschaftsgut, Transportmedium, Energiequelle, Betriebsmittel für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sowie Erholungs- und Freizeitort und Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.
Der Klimawandel stellt die Wasserwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Sie muss nicht nur die Trinkwasserversorgung sichern, sondern auch für Mensch und Umwelt die Vorsorge vor Extremereignissen wie Dürre oder Starkregen treffen.“
Insgesamt strebe das Land Rheinland-Pfalz den Aufbau einer zukunftssicheren Wasserversorgung an, die sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt. Der Plan verfolgt das übergeordnete Ziel, auch unter veränderten klimatischen Bedingungen die Lebensqualität und wirtschaftliche Stabilität in Rheinland-Pfalz zu sichern.
Alle Informationen zum Zukunftsplan Wasser sind hier nachzulesen.