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„Wir finden keine Fachbetriebe und Handwerker“ Ortsvorsteher Daniel Köbler stellt sich den Fragen der Bürgerinnen und Bürger

Auch der Regen konnte die Anwohner nicht von dem Gespräch mit Ortsvorsteher Daniel Köbler abhalten. Foto: Ulrich Nilles

OBERSTADT – Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger fanden sich in der Friedrich-Ebert-Siedlung ein, um das Gespräch mit Ortsvorsteher und Landtagsabgeordneter Daniel Köbler (Grüne) zu suchen.  „Anstelle der klassischen Bürgersprechstunde möchte ich dorthin kommen, wo die Menschen wohnen, um ihre Anliegen, Anregungen und Wünsche anzuhören“, sagte Köbler im Gespräch mit dieser Zeitung.

„Kann man die Beschilderung ‚Anlieger frei‘ direkt an dem Abbieger zur Fahrradstraße befestigen lassen, um den Durchgangsverkehr durch die Siedlung zu verringern“, fragte ein Anwohner. Gemeint, die Einfahrt von An der Goldgrube in den Ebersheimer Weg, wo das genannte Schild erst nach ca. fünf Metern erscheint. Ortsvorsteher Köbler nahm den Vorschlag in seine Notizen auf, um den Sachverhalt prüfen zu lassen. Er konstatierte, dass der Durchgangsverkehr seit der Einrichtung der Fahrradstraße signifikant um über 40 Prozent zurückgegangen sei. Das habe eine Messung zur Hauptverkehrszeit in den Morgenstunden ergeben.

Eine weitere Anregung zum Thema „Durchgangsverkehr“ trug eine Bürgerin vor: „Eigentlich sollte auch der Hinweis ‚Anlieger frei‘ zu Beginn der Kreuzschanze stehen, um die Einfahrt in die Ebert-Siedlung zu verhindern.“

„Trotz der Einrichtung einer Fahrradstraße im Ebersheimer Weg nutzen nach wie vor viele Radfahrer den Bürgersteig und werden aggressiv gegenüber Fußgängern und Menschen mit Behinderung“, verschaffte ein Anwohner seinem Ärger Luft. Auch Radfahrer mögen sich bitte an die allgemeinen Verkehrsregeln halten. Ein weiteres Thema war die Anbringung eines Spiegels an der Ecke Bodelschwinghstraße/Hechtsheimer Straße. Sie müsse auf den Fahrradweg fahren, um Einblick in den fließenden Verkehr zu erhalten, äußerte eine Autofahrerin. „Das Problem ist es nicht, einen Spiegel aufzustellen, sondern einen geeigneten Platz mit dem richtigen Winkel für einen solchen Spiegel auszumachen“, erwiderte der Ortsvorsteher. Er werde sich aber darum kümmern.

Ein weiterer Vorschlag bezog sich auf die Aufwertung des Landwehrwegs als Fuß- und Radweg vom südlichen Ende des Ebersheimer Wegs bis zur Geschwister-Scholl-Straße. „Hier bedarf es lediglich der Verbreiterung um einen halben Meter auf jeder Seite und einer Neukonzeption der Grünanlage“, schlug ein Teilnehmer vor. „Einen Ortsbeiratsbeschluss dazu gibt es bereits“, so Köbler. Allerdings müsse dieser noch die Ämterkette in der Stadt durchlaufen. „Und danach entsteht ein weiteres Hindernis, nämlich Fachbetriebe und Handwerker zur Durchführung der Maßnahme zu finden.“ So sei es auch bei der Errichtung des Aufzugs am „Römischen Theater“ der Fall gewesen, was die Bauzeit immer wieder verzögert hat. Man hoffe auf die Fertigstellung in diesem Sommer.

Weitere Gesprächsinhalte waren u. a.: Die Entsiegelung und Begrünung der aufgelassenen Fahrradwege beidseitig der Goldgrube. Die Nachjustierung der Fahrradampel an der Überquerung Windmühlenstraße/Am Fort Elisabeth. Diese Ampel war als Pilotprojekt für den sehr stark frequentierten Radverkehr an diese Kreuzung errichtet worden. Und die Einrichtung einer Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof nach Weisenau mit der Einbindung des Heilig-Kreuz-Viertels. „Die Stadt hat uns mitgeteilt, dass Planung und Bürgerbeteiligung weiterlaufen. Das ist ein langer Prozess, den ich für die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern als sehr sinnvoll erachte. Wir haben keinen Termindruck dabei“, führte Daniel Köbler aus.

Ulrich Nilles