HECHTSHEIM – Mainz-Hechtsheim kommt gemeinsam als Gemeinschaft gut durch die Corona-Krise. Das sagt Ortsvorsteherin Tatiana Herda Munoz (SPD) im Gespräch mit der Lokalen Zeitung mit Blick auf das Jahr 2021.
Frage: Wie kommt Hechtsheim bisher durch die Corona-Krise?
Tatiana Herda Munoz: Pragmatisch und positiv. In allen meinen Gesprächen ist der Leitsatz „Wir können es nicht ändern, also machen wir das Beste draus“. Es war gut, dass ich direkt im Frühling gemeinsam mit einer ehrenamtlichen Kerngruppe Hilfe und Austausch koordiniert habe. Der gute Draht in die Stadtverwaltung sowie zur Landesregierung hat zudem dazu geführt, dass ich zum Beispiel Fördergelder für Vereine vermitteln konnte und wichtige Informationen zur Hand hatte. Wir sind als Gemeinschaft gewachsen und als Gemeinschaft kommen wir gut durch die Corona-Krise.
Frage: Welche Hilfsprojekte haben sich besonders bewährt?
Munoz: Die Lage und die Bedarfe ändern sich dynamisch und was sich hier bewährt hat, ist der gute Kontakt zwischen den Menschen und der direkte Draht zu mir als Ortsvorsteherin. So können wir flexibel reagieren. Waren anfangs vor allem Einkaufsdienste gefragt, geht es heute zum Beispiel eher um Fahrdienste zu Impfzentren. Solidarität und der Willen, einander zu unterstützen, darauf kommt es an.
Frage: Welche Themen haben Sie für 2021 auf der Agenda?
Munoz: 2020 ist einiges auf der Strecke geblieben, denn ich habe konsequent die Versorgung und Unterstützung der Menschen in der Corona-Krise priorisiert. Für 2021 stehen Themen auf der Agenda, die nachgeholt werden: Mobilitätskonzepte, der Ortskern, Jugendprojekte und die Aufwertung von Grünflächen und des öffentlichen Raums. Auch zu diesen Themen bin ich in engem Kontakt mit der Stadtverwaltung und mit der Landesregierung. Denn ohne Unterstützung des Landes werden wir bei größeren Vorhaben nicht weiterkommen.
Frage: Das neue Hechtsheimer Bürgerhaus wurde vor dem zweiten Lockdown von den Vereinen noch nicht so recht angenommen. Gibt es Lösungsansätze, um diese Anfangsschwierigkeiten zu beheben?
Munoz: Ich arbeite sehr gut mit dem Team des Bürgerhauses zusammen und auch mit den Vereinen, die auf mich zukommen, um das Bürgerhaus zu nutzen.Denn im Grunde genommen existieren bereits Lösungen, der Förderverein ist ja da. Oft aber herrscht Unsicherheit bezüglich der Antragsstellung und Abrechnung. Hier stehe ich zur Seite und unterstütze wie ich kann. Es gibt berechtigte Kritikpunkte, aber vieles wird schlechter geredet als es ist. Für mich ist die Lage klar: Wir haben ein richtig gutes Gebäude, also machen wir jetzt das Beste daraus.
Frage: Worauf kommt es 2021 besonders an?
Munoz: Worauf es eigentlich immer ankommt: Respekt, Anstand und die Lust, das Gemeinwohl mitzugestalten. Das bedeutet für 2021, besonders diejenigen im Blick zu haben, die durch 2020 noch mehr durchs Raster fallen und sozial nicht aufgefangen werden. Und wählen zu gehen, denn unsere Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit.
Die Fragen stellte Oliver Gehrig.