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Zeitzeugen erinnern sich

NIERSTEIN – 75 Jahre Kriegsende in Nierstein und Rheinüberquerung der US-Armee, die als „Nierstein Crossing – Silent Crossing“ in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs einging, stehen im Mittelpunkt einer Gedenkveranstaltung am 22. März ab 14.30 Uhr, zu der die Stadt und der Geschichtsverein Nierstein einladen.

Dies teilten Stadtbürgermeister Jochen Schmitt und der Vorsitzende des Geschichtsvereins Hans-Peter Hexemer mit. Redner wird der amerikanische Militärhistoriker Russell Rodgers sein, der sich mit den Vorgängen intensiv beschäftigt hat und im Juni 2020 sein Buch „Patton Bounces the Rhine – Nierstein und Oppenheim 1945“ publizieren wird. Sein Vortrag steht unter dem Titel „Die menschliche Seite des Krieges: Der Feldzug in der Pfalz und Pattons Rheinüberquerung“. Die öffentliche Veranstaltung beginnt mit einer Kranzniederlegung am 2017 geschaffenen Rhine-River-Crossing-Monument, bei der der Erste Beigeordnete Otto Schätzel der Kriegsopfer gedenken wird. Zu Fuß geht es dann zum Weingut Guntrum, wo in der Halle die Gedenkveranstaltung stattfindet. Nach der Ansprache von Hans-Peter Hexemer sind Grußworte vorgesehen. Dem Vortrag von Russell Rodgers folgt eine Gesprächsrunde mit deutschen Zeitzeugen der damaligen Ereignisse.

Der historische Hintergrund: Am 21. März 1945 sind amerikanische Soldaten der 3. Armee in Nierstein einmarschiert. Der Zweite Weltkrieg in der Stadt war beendet, Nierstein frei von der Herrschaft der Nazis. Zur gleichen Zeit geschah auf der rechten Rheinseite ein furchtbares Verbrechen als Nazis dort fünf Niersteiner und einen Oppenheimer Bürger umbrachten. Der Einmarsch der Amerikaner verlief ebenso kampflos wie die in den späten Abendstunden des 22. März mit Amphibienfahrzeugen beginnende Rheinüberquerung der US-Soldaten. In den Tagen danach wurden von den Pioniereinheiten Brücken errichtet. In Höhe des Weingutes Guntrum war die erste von den Pionieren der US-Armee errichtete Brücke, die Treadway-Bridge, am 23. März fertiggestellt. Zwei weitere folgten. Eine Brücke davon baute das 249.

Pionierbataillon am 24. März in 13 Stunden als schwere Pontonbrücke. Bis Ende März 1945 überquerten über diese Pontonbrücken mehr als 60000 Fahrzeuge und tausende Soldaten den Rhein. Nierstein Crossing – Silent Crossing wurde zu einer Schlüsseloperation an der Westfront und zu einem wichtigen Beitrag, den Krieg früher beenden zu können. Seit 2017 erinnert das Rhine-River-Crossing-Monument in Nierstein an die Ereignisse.

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