Start Kirche Zwei Jahre queersensible Pastoral Rückblick und Zukunft im Bistum Mainz

Zwei Jahre queersensible Pastoral Rückblick und Zukunft im Bistum Mainz

Beauftragte für queersensible Pastoral: Pastoralreferentin Christine Schardt und Pfarrer Mathias Berger. Foto: Bistum Maiz/Schardt

MAINZ – Das Bistum Mainz hat eine „Queere Woche“ in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz angekündigt. Sie beginnt am Sonntagabend, 6. Oktober, mit einem queersensiblen Abendimpuls mit dem Titel „G*tt ist parteiisch!“ Um 17 Uhr in der Kirche der evangelischen Studierenden-Gemeinde Mainz (ESG). Am Donnerstag, 8. Oktober, 19 Uhr, folgt ein Vortrag über die „Geschlechtliche Vielfalt und Schöpfung“ im Erbacher Hof. Am Mittwoch, 9. Oktober lädt die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Mainz um 19 Uhr zu Film und Gespräch unter dem Motto „Nie war ein Schatten – Wunderbar und Trans“. Am Donnerstag, 10. Oktober, endet die Veranstaltungsreihe mit einem „Even-Talk“ um 19 Uhr in der „Bar jeder Sicht“ in Mainz zum Thema „Gibt es Geschlecht – und wenn ja wie viele? Streiten für eine Kultur der Pluralität“.

Vor zwei Jahren wurden Christine Schardt und Pfarrer Mathias Berger als Beauftragte ernannt worden, teilt das Bistum in dem Zusammenhang zur Entwicklung der queersensiblen Pastoral, womit die Seelsorge gemeint ist. Die Ernennung sei auf einen Wunsch der queeren Community zurückgegangen. Die Vorarbeiten dazu haben aber früher begonnen und gehen unter anderem auf ein Fachgespräch im November 2020. Neue Netzwerke und Kontakte, beispielsweise zu Queernet Rheinland-Pfalz, seien seitdem geknüpft worden.

Schardt und Berger berichten inzwischen zwar, dass die Gewalt gegen queere Menschen zunehme. Sie betonen daher die Wichtigkeit von queersensibler Bildung, um Missverständnisse und Heteronormativität in Gemeinschaften abzubauen. Die Arbeit umfasst Bildung, Seelsorge, ökumenische Zusammenarbeit und Kontakte innerhalb des Bistums. Angeboten werden Veranstaltungsreihen und Qualifikationsangebote. In der Seelsorge werde ein Netzwerk ausgebaut, das auch Segensfeiern für Paare anbietet, heißt es weiter. Die ökumenische Zusammenarbeit fördert indes beispielsweise „Regenbogen-Gottesdienste“ und die Unterstützung queerer Geflüchteter.

Trotz Widerstände sehen die Beauftragten durchaus positive Entwicklungen, vor allem im Austausch mit anderen Diözesen und in der internationalen Vernetzung. Sie hoffen, dass sie durch ihre Tätigkeit aussichtsreich Impulse in der Kirche setzen und damit wichtige Signale an Länder senden, in denen queere Rechte stärker bedroht seien.